Zwei Welten: Wodurch sich der MBA von anderen Master-Programmen unterscheidet
Veröffentlicht am 19. Mai 2016Der MBA als „Master of Business Administration“ ist zwar auch ein Master-Titel, er wird dennoch vielfach gesondert von allen anderen Master-Abschlüssen gesehen. Die Abkürzung MBA steht für “Master of Business Administration”.
Im Gegensatz zum konsekutiven Master, der sich als Fortsetzung eines Bachelor-Studiums versteht, ist der MBA eine nicht-konsekutive Form des Studiums. D.h. der MBA bildet nicht im Fach des absolvierten Hauptstudiums weiter, sondern vermittelt vielmehr Zusatzqualifikationen für (angehende) Führungskräfte in General-Management-Programmen oder für Spezialisten in Professional-Programmen.
MBA-Programme fokussieren sich zumeist auf „Best-Practice-Ansätze“ und sind weniger wissenschaftsorientiert (Verhältnis 50:50) als klassische Studienangebote (Verhältnis 75:25).
Interaktivität der Teilnehmer
Projektorientierte Gruppenarbeiten, intensive Expertengespräche und praxisnahe Case-Studies sind wichtige Lernmethoden, um Inhalte aus den (zumeist betriebswirtschaftlichen) Vorlesungen zu vertiefen und den Wissenshorizont zu erweitern.
Vortragende aus der Praxis
Neben bekannten Professoren aus dem universitären Bereich geben auch Praktiker mit langjähriger Erfahrung wie z.B. Manager, Rechtsanwälte, Unternehmensberater und Projektmanager ihr Wissen an die Studentinnen und Studenten weiter.
Förderung eines konstruktivistischen Weltbilds
Die konstruktivistische Herangehensweise erlaubt einen regen Austausch über die unterschiedlichen Sicht- und Lösungswege der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche je nach Studienprogramm aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt stammen und auf diese Weise zusätzlich für interessante Sicht- und Herangehensweisen sorgen.
Soziale Fähigkeiten und Fertigkeiten – Heterogene Teilnehmerstruktur mit Reife
Vielschichtiger als bei einem MBA- oder Master-Programm kommen die Leute zumeist nicht mehr zusammen. Die Teilnehmer kommen (hoffentlich) aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen, Branchen und Positionen. Der kleinste gemeinsame Nenner ist oft das Erreichen der Aufnahmebedingungen wie z.B. Vorqualifikation, Berufserfahrung, Aufnahmetests etc. Durch diese aktive Auseinandersetzung mit den Kollegen entsteht zumeist eine Akzeptanz für andere, kulturelle Zugangsweisen. Interkulturelle Aspekte werden oft in eigenen Vorlesungen vertieft.
Teilnehmer anstatt Zuhörer
Die in Studien-Programmen vermittelte Art von Lernen erfordert hohe Eigenmotivation und den Wunsch, sich aktiv einzubringen. Demotivierte Kollegen sind selten anzutreffen.
Networking
Durch die Reife der Teilnehmer und die intensive Auseinandersetzung mit den anderen entstehen Netzwerke. Eine ausgeprägte Alumni-Organisation lässt die Teilnehmer noch lange nach dem Studium von den erworbenen Kontakten profitieren.
Abschlussarbeit Master-Thesis
Im Gegensatz zur klassischen Diplomarbeit oder Dissertation liegt der Schwerpunkt einer Master-Thesis im praktischen Themenzugang. Typischerweise beschäftigt sich diese Form der Abschlussarbeit mit einer Problemstellung aus dem beruflichen Umfeld und trägt zu deren Lösung bei. Zumeist 60 – 120 Seiten stark ist eine Abschlussarbeit der angehenden Master.
Formen des Studiums
Die häufigste Form des MBA- oder Master-Studiums ist die berufsbegleitende Variante, welche in Form eines Teilzeit-Studiums absolvieren kann. Darauf folgt das Vollzeit-Studium, das zumeist für Jungakademiker ohne Berufserfahrung angeboten wird. Ein Fern- oder Onlinestudium sollte nur als letzte mögliche Alternative angesehen werden. Ein Studium ohne das Leben und Erleben einer sozialen Komponente ist nur mit Einschränkungen ein Master im Sinne des Erfinders.
Fazit
Ein MBA-Studium befasst sich mit breiten Themenfeldern und beinhaltet im Regelfall wenig Detailverliebtheit. Es erweist sich als Weiterbildung für motivierte, reife, leistungsfähige und praxisorientierte Menschen mit sozialer Ausprägung, die auf der Karriereleiter nach oben klettern möchten.
Text: ESA GmbH
Bild-Quelle: www.mim-compass.com