Studienfinanzierung für MBA Studieninteressierte

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Bildung ist kostspielig, vor allem für MBA Studierende. Obwohl die Gegenleistungen für jene, welche das Studium erfolgreich beenden, in der Regel enorm sind, erweisen sich die vorab zu bezahlenden Kosten als ziemlich hoch.

Vor und während des Studiums ist es deshalb nur etwas tröstend, dass die Absolventinnen und Absolventen von hoch angesehenen Business-School-Programmen wie zum Beispiel jenen an der HEC Paris um durchschnittlich 153% mehr verdienen als vor ihrer studentischen Weiterbildung. Das soll jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass es Studentinnen und Studenten gibt, die zwar zu einem Studium an einer Elite-Business School zugelassen wurden, dann aber Probleme bekommen, dieses Studium auch in vollen Umfang zu finanzieren.

Viele Schools bieten dazu oft sehr schnell verfügbare finanzielle Hilfe für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an ihren Studiengängen an. Eine Umfrage des Graduate Management Admissions Council (GMAC), jene Organisation, welche die GMAT-Business-School-Aufnahmeprüfung organisiert, zeigt, dass 47% der Studierenden eines zweijährigen Vollzeit-MBA-Kurses eine finanzielle Unterstützung für ihre Ausbildung erhalten – sei es durch Leistungs- oder Forschungs-Stipendien, aufgrund von Bedürftigkeit oder durch andere Förderungen. Unabhängig von der Höhe und Art der finanziellen Zuwendungen gibt es dennoch viele Studierende, die sich vor einem geplanten MBA-Studium keine Mühe machen (müssen), die unterschiedlichen Möglichkeiten einer Studienfinanzierung zu recherchieren.

Die Schools beginnen nun, diese Sorge der Studienanwärterinnen und –anwärter zu erkennen und sie anzusprechen. So verteilt die Harvard Business School jährlich über $ 30m an Studentinnen und Studenten, die finanzielle Hilfe benötigen. Diese Unterstützung wird auf Grundlage einer Einschätzung der bisherigen Erträge und Vermögenswerte der Studierenden berechnet und durch das Alumni-Netzwerk finanziert. Es ist ein Modell, das viele andere Schools ebenso anbieten – aber eines, das nicht alle Gesellschaftsschichten berücksichtigen kann.

Studentinnen und Studenten mit niedrigem Einkommen haben die vielfältigsten finanziellen Verpflichtungen, die nicht so einfach aus Kontoauszügen und Gehaltszetteln ermittelt werden können. Dies können beispielsweise die Kosten sein für den wöchentlichen Lebensmitteleinkauf, den sie für einen kranken oder älteren Verwandten ausgeben oder Kosten für die medizinische Versorgung eines Elternteils oder von Geschwistern.

Harvard’s Forward Fellowship finanziert bis zu zehn Studenten pro Jahr, die ansonsten keine Business-School-Bildung erlangen könnten, weil sie unerreichbar oder unerschwinglich ist. So lautet die Aussage von Chad Losee, dem Geschäftsführer der MBA Zulassungs- und Finanzierungsstelle an der Harvard Business School.

Bei jenen Studentinnen und Studenten, die zwischen $ 10.000 und $ 20.000 pro Jahr für die Dauer des zweijährigen MBA-Programms erhalten, bewertet die School ihre finanziellen Bedürfnisse auf Basis der Angaben zu ihrer familiären Situation und zum finanziellen Status. Dennoch werden dabei nicht die vollen Kosten des Unterrichts an der Harvard Business School übernommen. Chad Losee meint dazu, einen Begriff von Warren Buffett leihend, dass jeder Schüler „Skin in the game“ haben sollte. Wofür das Stipendium aber in jedem Fall sorgt, ist es den Studierenden die große Belastung zu nehmen, welche bei Ihrer Graduierung ansonsten auf ihren Schultern lasten würde.

Für eine große Anzahl an MBA Interessierten wird Harvards Forward Fellowship-Initiative keinen Einfluss auf ihre Studienwahl haben. Sie zählen zur die Kerngruppe der MBA-Studentinnen und -Studenten – und dies betrifft alle Schools – die aufgrund ihres familiären Hintergrundes, ihrer sozialen Stellung oder ihrer vorherigen Beschäftigung immer schon die Absicht mit sich tragen, ein MBA-Studium zu beginnen und mit einer beeindruckenden Steigerung ihres Einkommen rechnen.

Aber für ein paar Weiterbildungsinteressierte am Rande der Gesellschaft, für die ein MBA trotz seiner potenziellen (Gehalts-)Belohnungen einfach zu teuer, zu lang und ein zu riskantes Vorhaben ist, erweist sich die finanzielle Unterstützung als beruhigendes und erstrebenswertes Gleichgewicht bei ihrem Studienstart. Dadurch wird nicht nur eine größere Vielfalt an Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern geschaffen, sondern es ergeben sich auch neue Möglichkeiten für diejenigen, die sich ansonsten dafür entscheiden, dass das Risiko eines MBA-Studiums einfach zu groß ist.

 

Text-Quelle: www.economist.com

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