Heute offeriert die Charité ein breitgefächertes Aus- und Weiterbildungsangebot für die Spezialisierung in verschiedenen Feldern des Gesundheitswesens – alle Studiengänge sind dabei entweder forschungsorientiert oder stark anwendungsbezogen konzipiert. Derzeit werden an der Charité etwa 7.000 Ärztinnen und Ärzte in grundständigen Regelstudiengängen ausgebildet. Des Weiteren stehen elf Masterprogramme für die Qualifizierung in unterschiedlichen Karrierefeldern der Gesundheitsbereiche zur Verfügung.
Das Ziel der Charité ist es, internationale Innovationen in den Bereichen der Lehre und der Forschung wie auch der Krankenversorgung zu leisten. Das Leitbild der Einrichtung basiert auf dieser Vision. In ihren Lehrgängen setzt die Charité auf ein hohes Maß an Wissenschaftlichkeit und akademischer Exzellenz, gleichzeitig sind die Studienprogramme auch durch Werte wie Verantwortung, Fürsorglichkeit, Respekt und Unternehmergeist geprägt. Ihren Namen – französisch für „Barmherzigkeit“ – sieht die Charité als eine Verpflichtung, der sie auch in ihren Studiengängen gerecht werden will. Die Einrichtung ist sich bewusst, dass eine Position als Krankenhaus ein hohes Maß an Vertrauen erfordert – sowohl von den Patienten als auch von den Studierenden und den Mitarbeitern. Aus diesem Grund sind auch Kompetenz, Verlässlichkeit und Offenheit wichtige Werte, die das Leitbild der Charité prägen.
In der Einrichtung sind Personen aus etwa 90 verschiedenen Nationen und allen Kontinenten vertreten, die Vielfalt und internationale Orientierung des Krankenhauses wird massiv gefördert und weiterhin ausgebaut. Eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts, der Transparenz und der Fairness zieht Wissenschaftler und Experten des Gesundheitswesens aus allen Kontinenten an und garantiert ein konstruktives Studienumfeld.
Die Master-Studiengänge der Charité sind von einem starken Praxisbezug geprägt, der insbesondere auf die an der Einrichtung betriebene Forschung zurückzuführen ist. Diese basiert auf den Ansprüchen der Innovation und der Verantwortung – in über 1.000 Projekten suchen etwa 3.700 Forscher nach neuen Lösungen für aktuellen Anforderungen und Problemstellungen der Praxis. Die Forschungsprogramme der Charité sind insbesondere von Interdisziplinarität und Internationalität geprägt, verschiedene fächer- und länderübergreifende Schnittstellen werden für Kooperationen unterschiedlicher Art genutzt. Durch die am Krankenhaus betriebene Forschung stellt die Charité jedoch nicht nur eine anwendungsorientierte Atmosphäre sicher, sondern wird auch ihrer Verantwortung gegenüber der Region gerecht.
Zur Geschichte der Charité – Universitätsmedizin Berlin
Im Jahre 1709 ordnete der damalige König von Preußen, Friedrich I., die Eröffnung mehrerer Krankenhäuser an, um das Land auf die drohende Pestepidemie vorzubereiten, welche Berlin schlussendlich doch verschonte. Ein Jahr darauf wurde eine Vorsorgeeinrichtung eröffnet, 17 Jahre später wurde diese durch König Friedrich Wilhelm I. in ein reguläres Krankenhaus umgewandelt, welches auf den Namen Charité getauft wurde.
Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Räumlichkeiten des Krankenhauses massiv erweitert. Von nun an wurden auch Militärärzte in der Charité ausgebildet, im Gegensatz zum Unterricht an der Medizinischen Fakultät der Universität war die Ausbildung im Krankenhaus schon damals für ihren Fokus auf Praxis beliebt – die angehenden Ärzte und Chirurgen studierten direkt am Krankenbett. Im Laufe der Zeit verschmolzen jedoch die Medizinische Abteilung der Berliner Universität und die Charité immer mehr.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Gebäude des Krankenhauses erneut massiv erweitert und ausgebaut, in den folgenden Jahrzehnten wurde die Charité aufgrund der vielen renommierten Wissenschaftler und auch Nobelpreisträger, die am Krankenhaus studiert oder gearbeitet hatten, immer bekannter. In den 60ern lag das Charité direkt an der Grenze, befand sich jedoch noch im Staatsgebiet der damaligen DDR. Nach der Wende wurden die Hochschulen und Krankenhäuser Berlins neu strukturiert, wovon auch das Charité betroffen war. Das frühere Universitätsklinikum Rudolf Virchow wurde von der Freien Universität Berlin separiert und stattdessen Teil der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Jahre 2003 wurden die medizinischen Fakultäten beider Universität als „Charité – Universitätsmedizin Berlin“ zusammengeschlossen.