Mythen über die MBA Zulassung

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Wer sich einmal bei einer Business School um eine Zulassung zu einem MBA- oder Master-Studium beworben hat, der weiß, wie viel Anstrengung damit verbunden ist. Und wer dann von dieser School nicht angenommen wurde, der kennt auch den Kummer, der damit verbunden ist.

Wie aber soll es nun weitergehen? Macht es Sinn, dass man sich dann ein zweites Mal bei dieser Business School bewirbt? Hat jemand, der einmal abgewiesen wurde, bei einem neuerlichen Versuch überhaupt eine Chance auf die Zulassung? Und was muss man bei der Bewerbung überhaupt ändern, um eine Chance zu erhalten?

Grundsätzlich gilt, dass die Zulassungskomitees in den meisten Fällen aus Eigennutz handeln. Kurz gesagt – Business Schools wollen bevorzugt Studentinnen und Studenten, die sich ihrer Einschätzung nach als beste Kandidaten erweisen. Wer sich in diesem Pool der Besten befindet, den wird das Zulassungskomitee wohl kaum ablehnen, auch wenn der Kandidat oder die Kandidatin sich im Vorjahr bereits beworben hat und nicht an der Business School aufgenommen wurde. Die Entscheider werden eher die Meinung vertreten, dass  jemand, der zu den Besten gehört, sicherlich etwas Spezielles zum Unterricht beitragen kann und in ihr oder ihm ein einzigartiges Potenzial sehen.

Das wiederum bedeutet, dass ein erneuter Anlauf für eine Zulassung durchaus Sinn macht und von Erfolg gekrönt sein kann. Wenn Business Schools dazu bereit sind, bei ihren Zulassungen einen zweiten Versuch zu gewähren, so sind sie damit ebenso bereit, Zeit und Mittel  aufzubringen, um sich mit der neuen Bewerbung zu befassen und diese zu prüfen.

Während sich die einen vielleicht darüber ärgern, dass sie sich erneut um die Zulassung zu einer Business School bzw. zu einem MBA- oder Master-Studium bemühen müssen, so sehen andere diesen Schritt durchaus positiv und nehmen diese Gelegenheit auch gerne wahr. Soojin Kwon ist Direktor des Zulassungskomitees der University of Michigan’s Ross School of Business und bestätigt, dass ein erneuter Anlauf zur Zulassung kein Grund zur Beschämung sein sollte. Ganz im Gegenteil, er kennt viele Studierende, die zwei Versuche unternahmen um an seiner School studieren zu können und ihr Studium dann mit großem Erfolg absolvierten.

J.J. Cutler, der ehemalige Direktor des Zulassungskomitees von The Wharton School of the University of Pennsylvania, meint zu diesem Thema, dass Studierende, die sich zweimal um eine Zulassung bewerben, eine Bereicherung für die School darstellen und für die School durchaus von Vorteil sein können. Schließlich entwickeln sich die Bewerberinnen und Bewerber vom ersten bis zum zweiten Versuch ja weiter – sei es durch Selbsterkenntnisse, durch zusätzliche Erfahrung und durch erweitertes Wissen. Das wiederholte Antreten für eine Zulassung kann für die Bewerberin und den Bewerber eine Chance sein, über sich selbst zu reflektieren und darüber nachzudenken, wie die individuelle Zielsetzung nach dem ersten Versuch zur Zulassung aussieht.

Bruce DelMonico arbeitet im Zulassungskomitee an der Yale School of Management und kann ebenso bestätigen, dass der Mythos einer aussichtslosen zweiten Bewerbung nicht stimmt, denn auch an dieser Business School ist die Zulassungsquote bei nochmaligen Bewerbungen beinahe gleich hoch wie jene bei den erstmaligen. Er merkt jedoch  an, dass es wichtig ist zu erklären, was die Bewerberinnen und Bewerber seit der ersten Kandidatur getan haben, um sich zu verbessern. Je glaubwürdiger sie dies darlegen können, desto wahrscheinlicher ist die Aufnahme an der School.

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Es gibt also keinen Grund zu glauben, dass man bei der Bewerbung für ein MBA- oder Master-Studium nur eine Chance hat. Es lohnt sich für jede Bewerberin und jeden Bewerber, sich ein zweites Mal um eine Zulassung zu bemühen. Nur weil es beim ersten Mal nicht geklappt hat,  muss dies nicht auch für den zweiten Anlauf gelten – man muss nur Kampfgeist beweisen!

 

 

Text-Quelle: www.mbamission.com

Bild-Quelle: www.genderfail.com