Wie man eine Mutter ermutigt, sich mit einem MBA oder Master an einer Business School weiterzubilden
Veröffentlicht am 28. Juni 2018Als Mutter sollte man sich bei MBA- und Master-Programmen willkommen fühlen. Schließlich werben Business Schools schon seit mehr als 20 Jahren dafür, dass Frauen ein MBA- oder Master-Studium abschließen. Während sich die Zahlen in den letzten Jahren stark verbessert haben – einige Spitzenschulen haben Klassen, in denen sich bis zu 40 Prozent Frauen befinden – haben sie immer noch nicht die Geschlechterparität erreicht.
Die Business Schools versuchen jedoch ständig, diese Zahlen zu erhöhen und mehr Frauen zur Anmeldung zu einem MBA- oder Master-Studium zu ermutigen. Es gibt zudem bereits viele Frauen, die in Business-Clubs auf dem Campus aktiv sind. Sogar einige Männer haben Unterstützung gezeigt, indem sie die Initiative „Männer als Verbündete“ an bestimmten Business Schools ins Leben gerufen haben.
Dennoch könnten MBA-Programme viel mehr tun, um Frauen zu unterstützen, die Kinder haben oder an einer Handelsschule schwanger sind. Hier sind einige Möglichkeiten, wie man Müttern den MBA- oder Master-Abschluss erleichtern kann.
Kinderbetreuung vor Ort
Eine Kindertagesstätte kostet Geld, viel Geld, und Vollzeit-MBA-Studentinnen müssen während des Studiums manchmal für bis zu zwei Jahre auf ihr Gehalt verzichten. Alleine die Kosten für die Kinderbetreuung können schon ausreichen, dass man sich als Mutter gegen ein Studium entscheidet. Hinzu kommen noch diverse Klassen- und Gruppenprojekte, ganz zu schweigen von Networking-Events am Campus oder in der Nähe der Business School, bei denen Mütter ihre Kinder nicht mitnehmen können.
Tatsache ist, dass deine Babys nur einmal klein sind. Man kann diese Tage nicht zurückbekommen. Eine Vor-Ort-Betreuung würde es einer Mutter ermöglichen, ihr Kind zwischen den Terminen zu besuchen und zu betreuen. Der Bequemlichkeitsfaktor darf dabei nicht unterschätzt werden. Natürlich könnten Business Schools Tagesbetreuungsgebühren verlangen, aber vielleicht könnten sie Rabatte oder andere Möglichkeiten bieten, um die Kosten abzudecken oder zumindest im Rahmen zu halten.
Orte, um Muttermilch zu pumpen
Eine MBA oder Master studierende Mutter hat oftmals ein Babys bzw. sehr kleines Kind, das noch gestillt werden sollte. Dies könnte aber auch für weibliche Fakultätsmitglieder und andere am Campus angestellte Frauen gelten. Wenn eine Mutter zwischen Haus und School hin und her jagen muss, um Muttermilch abzupumpen, dann versucht das in den meisten Fällen großen Stress und dieses Problem wurde auch schon des Öfteren von MBA Mütter angesprochen. Im Idealfall sollten die von der School angebotenen Pumpbereiche ruhig und sauber sein sowie ausreichend Privatsphäre gewährleisten.
Business Schools haben in ausgefallene Gruppentreffen und Inkubatoren investiert. Warum also sollte es nicht auch möglich sein, einer Mutter auf dem Campus einen Platz zur Verfügung stellen, wo sie Muttermilch für ihre Babys pumpen können und ihren Nachwuchs mit natürlicher, säuglingsgerechter Nahrung zu versorgen.
Pflege einer Kultur der Flexibilität
Niemand schlägt vor, dass Frauen sich in der Klasse oder im Büro ihrer Verantwortung entziehen können und sie müssen auch keine spezielle Behandlung bekommen. Aber Professoren und Mitschüler sollten Verständnis für ihre Situation haben. Im Grunde genommen sollten wir alle ein besseres Verständnis für das persönliche Leben unserer Mitmenschen entwickeln, nicht nur für Mütter.
Eine Mutter hat jedoch eine besondere Verantwortung, besonders in den frühen Lebenstagen ihres Kindes. Zum Beispiel, wenn eine Mutter zum Stillen nach Hause gehen muss, sollten Professoren verstehen, dass sie eventuell ein paar Minuten zu spät zum Unterricht kommt. Und wenn eine Mutter an einem speziellen Event nicht persönlich teilnehmen kann, dann sollte man es ihr ermöglichen, sich per Skype oder mittels einer Telefonkonferenz einzuklinken. Ziel sollte es sein, dass man Mütter dabei unterstützt, alle ihre Verantwortungen zu erfüllen.
Gelebte Inklusion
Business Schools haben große Fortschritte bei der Unterstützung von Frauen auf dem Campus gemacht. Die Harvard Business School beispielsweise unternahm große Anstrengungen um mehr Geschlechtergerechtigkeit in ihrem MBA-Programm zu schaffen. Andere Business Schools haben sich direkt an Frauen gewandt und versucht, ihnen den Erfolg vor Augen zu führen, den sie mit einem MBA-Abschluss erreichen können. Wenige Schools jedoch haben sich die Mühe gemacht, speziell Mütter zu unterstützen, die einen MBA oder Master erwerben wollen. Infolgedessen sind Mütter immer noch die Einhörner von MBA- und Master-Programmen.
Das Problem ist, dass Einhörner nicht immer das Gefühl haben, dass sie gut in den Mainstream passen. Viele MBA-Studenten vernetzen sich bis spät in die Nacht in Bars und sie treffen und unterhalten sich zwischen den einzelnen Kursen am Campus. Mütter können oftmals nicht daran teilnehmen und vollkommen unabhängig ihre Zeit einteilen bzw. mit den Kollegen und Kolleginnen verbringen. Mütter haben jeden Tag viele andere Dinge auf ihrer To-Do-Liste stehen.
Was also kann man eine einen MBA oder Master studierende Mutter tun? Man kann sich zum Beispiel erkundigen, wann sie für einen Kaffeeplausch am Campus oder für eine Unterhaltung über das Studium und über ihre Karriereziele Zeit hat. Sie wird die Aufmerksamkeit schätzen und sich freuen, wenn sie Zeit mit Studienkollegen verbringen und sich mit ihnen austauschen kann. Wichtig ist vor allem, dass die Unterstützung der Vielfalt auf einem Campus auch Mütter einschließt.
Text- und Bild-Quelle: www.topmba.com