MBA und dann? – Einstiegsbranchen für Absolventen
Veröffentlicht am 19. November 2014Der Master of Business Administration Abschluss ist ursprünglich eine allgemeine Zusatzausbildung für Manager die ihr Wissen in den Bereichen Finance, Marketing und General Management ausbauen wollen. Allerdings haben sich im Laufe der Zeit immer mehr Programme entwickelt, die sich von der Generalisierung in der Wissensvermittlung zu einer Spezialisierung hin bewegen. Aus dieser Entwicklung resultiert, dass die Studenten und Studentinnen nicht nur aus einer bestimmten Branche die Ausbildung absolvieren, sondern dass Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen einen MBA anstreben und in weiterer Folge nach dem Abschluss in verschiedene Sektoren zurückkehren. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: In welche Branchen steigen die MBA-Absolventen und –Absolventinnen ein?
Die Entwicklung
Mit der Veränderung und Weiterentwicklung der einzelnen MBA-Programme geht ebenso ein Wandel in den Lehrplänen und Curricula einher. So dominierten über einen langen Zeitraum kaufmännische Fächer, die im Ausbau der MBA Programme mit anderen Themen in eine Koexistenz getreten sind. „Das Zentrum für Corporate Social Responsibility an der Nottingham Business School beispielsweise hat 100 Business Schools untersucht, die die UN-Initiative „Principles for Responsible Management Education“ unterschrieben haben. Ergebnis der Studie: Mittlerweile haben alle untersuchten Business Schools das Thema Nachhaltigkeit in ihre Forschungs- und Lehrpläne integriert. Die Business School an der University of Technology in Sydney hat als erste sogar eine eigene Professur für Nachhaltigkeit eingerichtet. Die Top 3 Business Schools im Bereich Nachhaltigkeit sind Stanford University (USA), York University (Canada), IE University (Spanien).“ (o.A. 2012: firmenpresse.de)
Parallel zu dieser Entwicklung haben sich auch die Einstiegsbranchen nach einem Master of Business Administration Studium verändert. Im Jahr 2010 war die beliebteste Einstiegsbranche die Consultingbranche gefolgt von den Bereichen Banking und Financial Services (vgl. Eva Flick 2010: karrieremagazin.net). Der Consultingsektor konnte zwar auch im Jahr 2012 weiterhin als beliebteste Einstiegsbranche ermittelt werden, doch folgen hier die Bereiche IT und Telekommunikation (vgl. o.A. 2012: firmenpresse.de).
Beliebteste Einstiegsbranchen 2014
Diese Entwicklung konnte auch im Jahr 2014 bestätigt werden. So hält Linda Andres fest, dass der IT- und Telekommunikationssektor einen guten Stand hat. „Bei der Frage danach, welche Einsatzbereiche für MBA-Absolventen besonders interessant sind, zeigt sich eine gewisse Beständigkeit: Consulting bleibt auch aktuell Spitzenreiter, dicht gefolgt von Marketing, Produkt- und Projektmanagement. Auch Unternehmensplanung und -entwicklung steht weiterhin hoch im Kurs, während IT & Informationstechnik analog zur wachsenden Beliebtheit bei den Einstiegsbranchen auch hier deutlich nach vorn gerückt ist.“ (ebd. 2013: staufenbiel-institut.de)
Die folgende Grafik zeigt in diesem Zusammenhang die Verteilung der Absolventen und Absolventinnen der Business Schools in die jeweiligen Branchen:
( vgl. Linda Andres et.al. 2013: staufenbbiel-institut.de)
Die Grafik verdeutlicht, welche Schule wie viele Studenten und Studentinnen in welchen Sektor entlässt. So steigen beispielsweise 67 Prozent der Absolventen der ESADE Business School in die Industriebranche ein.
Darüber hinaus ergeben sich neue Bereiche in denen gute Einstiegchancen nach einem MBA-Abschluss herrschen, nämlich die Zweige Ingenieurdienstleistungen, Health Care und Versicherungswirtschaft.
Ein aktueller Bericht von Recruiter Morgan McKinley weist darauf hin, dass das reale Beschäftigungswachstum nicht im Investmentbanking stattfindet, sondern im Einzelhandel mit den Fähigkeiten des Risikomanagements anstelle von Risikobereitschaft. Im Hinblick auf einen Master of Business Administration-Abschluss weist Tony Somers, Journalist für die Onlineausgabe der Financial Times, darauf hin: „The indications are that the consultancy sector will continue to be a major hirer of top-flight MBAs.“ (ebd. 2014: ft.com)