Lenken, leiten, entscheiden – Leadership in der MBA Ausbildung
Veröffentlicht am 18. März 2015Wenn die Entscheidung für ein Master of Business Administration Studium fällt, dann haben die betreffenden Personen oft ganz unterschiedliche Motive und Motoren, die sie antreiben. In den meisten Fällen verfolgen allerdings alle das gemeinsame Ziel, die Karriereleitung empor zu klettern. Dabei streben sie oftmals eine Management Position an.
Ein wesentliches Merkmal und Teil des Aufgabenprofils eines Managers ist das Führen und Leiten der Teammitglieder und Mitarbeiter. Die Verhaltensweisen Führen, Lenken, Leiten und Entscheiden klingen auf den ersten Blick eindeutig und unmissverständlich. Doch auf den zweiten Blick wird deutlich, dass diese Eigenschaften ganz unterschiedliche Ausprägungen haben können, die situationsbedingt vorteilhaft oder nachteilig für ein Unternehmen sein können. Im Bereich des Leadership gibt es beispielsweise ganz unterschiedliche Führungsstile, die ein Manager leben kann. Je nach Aufgabengebiet, Branche und Team können durch die Art des Stils Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu Höchstleistungen angespornt werden oder aber vergrault und ausgebrannt werden.
Verschiedene Führungsstile
An dieser Stelle werden die verschiedenen Arten der Führung kurz vorgestellt. Im Allgemeinen können Führungsstile in drei unterschiedliche Richtungen untergliedert werden und zwar in verhaltensorientierte, leistungsorientierte und situationsorientierte. Bei den einzelnen Führungsstilen wiederum gibt es folgende Varianten:
- Der autoritäre Führungsstil
- Der Laissez-faire Führungsstil
- Der bürokratische Führungsstil
- Der charismatische Führungsstil
- Der moderne Gruppen – Führungsstil
Der autoritäre Führungsstil zeichnet sich, in den meisten Fällen, durch einen machtgebrauchenden alleinigen Herrscher aus. „Es gilt das Kontroll- und Kommando-Prinzip. Die Mitarbeiter sind zu Gehorsam verpflichtet. Was erwünscht ist, wird gelobt. Fehlverhalten wird getadelt und bestraft. An der Spitze steht ein Chef, der weiß, was er will. Er setzt klare Ziele und überprüft das Ergebnis.“ (Isa Hoffinger 2014: faz.net)
Der Laissez-faire Führungsstil hingegen kann als Gegenteil des autoritären Stils betrachtet werden. Dementsprechend steht hier ein absolut antiautoritäres Verhalten im Zentrum. „Der Vorgesetzte ist freundlich, aber eher passiv. Er lässt seine Mitarbeiter viel ausprobieren und einfach mal machen. Auf Sanktionen und Tadel wird verzichtet.“ (ebd.: faz.net)
Der bürokratische Führungsstil setzt eher auf zuvor festgelegte Verhaltensregeln. Dabei gibt es bis ins Detail beschriebene Aufgabengebiete. Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin weiß daher ganz genau, wozu er/ sie befugt ist und welche konkreten Aufgaben zu erledigen sind.
Im charismatischen Führungsstil stehen Schmeicheleien und Zuckerbrot auf dem Programm. Charismatische Führer „umgarnen Kunden, schmeicheln Abteilungsleitern, teilen gern Boni und Gratifikationen für besondere Leistungen zu. Oft spielen solche Typen auch mit dem schlechten Gewissen ihrer Mitarbeiter. […]Es gilt das Gutsherrenprinzip.“ (ebd.: faz.net)
Schließlich ist der moderne Gruppen- Führungsstil der flexibelste Stil der hier beschriebenen. Das Verhalten des Leaders richtet sich nämlich nach den unterschiedlichen Typen innerhalb des Teams. „Er unterscheidet integrierende, bremsende, anspornende, ermutigende und wertschätzende Stile. Leistungsträger bekommen in der Gruppe Chancen und Freiraum.“ (ebd.: faz.net)
Leadership und MBA
Es wird folglich deutlich, dass das Thema Führung ein essenzielles im Bereich der Managerausbildung ist und somit auch in einem Master of Business Administration Studium seine Notwendigkeit und Berechtigung hat. Allerdings war das nicht immer so. Business Schools tendierten gern in die Richtung, dass sie die Forschung ins Zentrum des Curriculums gerückt haben und die Praxis des Leitens und Führens eher vernachlässigt haben. „Business schools have always juggled two missions: educating practitioners and creating knowledge through research. […] Only 36% of the top MBA programs require General Management in its core.” (Drew Hansen 2011: forbes.com) Mittlerweile kann allerdings festgestellt werden, dass das General Management im Allgemeinen und Leadership im Besonderen feste Bestandteile eines MBA Studiums sind. Nichtsdestotrotz gibt es Differenzen zwischen der Lehre und der Führungspraxis im Büro.
Führungskräfte |
MBA Programme |
verstehen ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen | brechen die meisten Informationen auf Zahlen hinunter |
sehen das große Ganze | unterrichten die unterschiedlichen Business Bereiche |
setzten Aufgaben und Ziele um | legen den Fokus auf Strategien und betrachten diese getrennt von der Durchführung |
Abschließend möchten wir die Leserinnen und Leser auf ein Zitat von Drew Hansen, einem Autor auf der Nachrichtenplattform forbes.com, aufmerksam machen. Er bringt nämlich die Differenz zwischen Theorie und Praxis auf den Punkt, indem er festhält:
“Leaders are created in the crucible of life, not a classroom.” (ebd.: forbes.com)