Ein wichtiges Kriterium für die Wahl eines MBA-Studiums: Die Akkreditierung
Veröffentlicht am 20. Februar 2017Zusätzlich zur Studiendauer und zu den unterschiedlichen Programminhalten kann die Akkreditierung einer Business School als ein nicht zu vernachlässigendes Entscheidungskriterium für die Wahl eines MBA- oder Master-Studienprogramms betrachtet werden.
Ein besonderes Gütezeichen
Die Akkreditierung wird stets nur von offizieller Seite vergeben und bestätigt die hohe Qualität der Weiterbildungsinstitution bzw. eines speziellen Programmes. Akkreditierungen werden entweder an eine Business School oder an einzelne Studienprogramme verliehen. Vor der Vergabe einer Akkreditierung wird die jeweilige School bzw. ein bestimmter Studiengang natürlich intensiv geprüft und muss dabei sämtliche Anforderungen der Prüfstelle erfüllen.
Regelmäßige Kontrolle
Es bleibt jedoch nicht bei einer einmaligen Prüfung: Die School bzw. das MBA- oder Master-Programm werden zur Qualitätssicherung auch in den Folgejahren auf ihre gleichbleibende Güte hin genau unter die Lupe genommen. Bei einem akkreditierten Programm kann man davon ausgehen, dass Bildungseinrichtung, Programm und Lehrende einen hohen Standard aufweisen.
Ein Gütesiegel, das auf einem weltweiten Vergleich basiert
Akkreditierungen werden standardisiert durchgeführt und machen das Programm sowie seine Inhalte transparent. Zugleich kann es auf diese Weise einfacher mit anderen internationalen Programmen verglichen werden.
Akkreditierungen für private Fortbildungsinstitute
Neben dem Gütesiegel für Programme und öffentliche Bildungseinrichtungen gibt es auch solche für private Hochschulen. Die Vergabe erfolgt beispielsweise durch den Wissenschaftsrat, welcher gewährleistet, dass die an der entsprechenden Hochschule angebotene Lehre und Forschung sich an anerkannte wissenschaftliche Maßstäbe hält. Zudem erfolgt eine Prüfung der materiellen und personellen Ausstattung der jeweiligen Hochschule.
Worauf ist bei Akkreditierungen zu achten?
Für die Akkreditierung von Studienprogrammen sind in unterschiedlichen Ländern jeweils ausgesuchte Institutionen zuständig. Im Normalfall wurden diese vom Akkreditierungsrat begutachtet. Bei Studienangeboten außerhalb der EU sollte man sich etwas genauer informieren. Wenn das gewählte MBA- oder Master-Programm über eine Akkreditierung der nachfolgend genannten 4 Agenturen verfügt, dann sollte die Führung des Titels in der gesamten EU möglich sein. Bei anderen Akkreditierungsagenturen empfiehlt es sich dringend, im Vorfeld bei dem zuständigen Kultusministerium Rückfrage zu halten. In der Praxis kommt es leider immer wieder vor, dass Abschlüsse von so genannten „Top Business Schools“ in der EU nicht geführt werden dürfen.
Sondersituation Schweiz
Staatliche Schweizer Hochschulen sind in der Regel unproblematisch. Bei einer privaten Hochschule sollten Sie aber unbedingt ein Augenmerk auf die individuelle Akkreditierung legen.
Gut zu wissen
Die Akkreditierung sollte man nicht nur bei der Wahl eines MBA- oder Master-Studiums als wichtigen Aspekt betrachten – das Qualitätssiegel kann durchaus auch im Rahmen der Bewerbung bei einem zukünftigen Arbeitgeber eine Rolle spielen.
Die 4 weltweit bekanntesten und renommiertesten Akkreditierungsagenturen
AACSB (The Association to Advance Collegiate Schools of Business / USA)
Die AACSB ist vom amerikanischen Erziehungsministerium anerkannt und nimmt die Akkreditierung in den Bereichen Business und Accounting vor. Sie akkreditiert dabei weltweit Institutionen als Ganzes und nicht die einzelnen Programme. Jedes Programm einer AACSB-akkreditierten Hochschule gilt als hochwertig. Die AACSB genießt international höchstes Renommee. Von den rund 500 von der AACSB bisher akkreditierten Institutionen befinden sich mehr als 60 außerhalb der USA. Die einzigen bislang von der AACSB akkreditierten deutschen Einrichtungen sind die Universität Mannheim und die HHL – Leipzig Graduate School of Management. Mehr Information hierzu unter: http://www.aacsb.edu
AMBA (Association of MBAs / GB)
Anders als die AACSB bewertet die englische AMBA einzelne MBA-Programme. Das kann dazu führen, dass ein Vollzeitprogramm einer Business School von AMBA akkreditiert ist, das Teilzeitprogramm hingegen nicht. AMBA akkreditiert auch außerhalb Großbritanniens. Mittlerweile dürfen rund 90 Programme das AMBA-Gütesiegel tragen. Mehr Information hierzu unter: http://www.mbaworld.com
EQUIS (European Quality Improvement System)
EQUIS ist eine 1997 von der European Foundation for Management Development (EFMD) in Brüssel eingeführte Akkreditierung. Unterstützung fand die Initiative von der Kommission der Europäischen Union; die Ausarbeitung fand in enger Kooperation mit den bereits bestehenden nationalen und europäischen Akkreditierungsinstitutionen wie z. B. der FIBAA statt. Mehr Information hierzu unter: http://www.efmd.org
FIBAA (Foundation for International Business Administration Accreditation)
Der 1994 von fünf Wirtschaftsverbänden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gegründeten FIBAA obliegt die Aufgabe, MBA- oder Master-Programme im deutschsprachigen Raum zu bewerten. Wer dort ein MBA-oder ein Master-Studium vorhat, sollte prüfen, ob das von ihm gewählte Programm das FIBAA-Siegel trägt. Hat man an einer staatlichen Universität in Europa oder Australien (Commonwealth Verträge) einen MBA oder Master erworben und davon eine akademische Anerkennung erhalten, braucht man diese Akkreditierung nicht, weil man aufgrund der Bologna-Verträge bereits eine akademische Anerkennung besitzt. Mehr Information hierzu unter: http://www.fibaa.de
Text-Quelle: ESA GmbH
Bild-Quelle: www.studienscout-nl.de