Kategorie-Archiv: Allgemein

Die Zulassung zu einem MBA-Studium kann manchmal eine harte Nuss sein. Erfahrene Berater sollen dabei helfen, sie zu knacken.

Ein MBA-Abschluss ist nicht billig, aber die Belohnung dafür kann enorm sein. Wer diese drei Buchstaben nach seinem Namen führt, der steigert nicht nur seine Chancen bei der Jobsuche oder beim Jobwechsel , sondern kommt auch leichter in den Genuss eines ansehnlichen Gehaltes – selbst wenn der MBA-Titel heutzutage nicht mehr so selten ist als in früheren Jahren.

Doch der Wettbewerb um eine MBA-Zulassung wird härter und ein Erfolg bei der Zulassung ist an manchen Schools ebenso hart umkämpft. An der Stanford University, einer School mit den am schwersten erreichbaren Studienplätzen, wurden für das Jahr 2017 zum Beispiel eindrucksvolle 407 Studentinnen und Studenten für die MBA-Klasse zugelassen – doch die Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber betrug sagenhafte 8.000. Kein Wunder, dass viele Studieninteressierte versuchen, bei der Bewerbung einen Vorteil für sich zu gewinnen.

Einige von ihnen wenden sich an spezialisierte Beratungsfirmen um mit Hilfe dieser ihre Bewerbung zu optimieren – doch diese Unterstützung hat ihren Preis. Laut dem amerikanischen Unternehmen Kira Talent, welches Business Schools eine Video-Technologie für Ferninterviews von Studieninteressierten bietet, geben manche Studentinnen und Studenten bis zu 10.000 Euro pro MBA-Bewerbung aus. Und mittlerweile gibt es schon hunderte an Beratungsfirmen, die ihre Dienste anbieten. Viele davon beschäftigen Alumni von Business Schools und werden von ehemaligen Zulassungsabteilungs-Leitern unterschiedlicher Hochschulen organisiert. Und sie sind erfolgreich, denn sie erweisen sich als nützliche Experten, wenn es um die oft komplizierten und zum Teil sehr verschiedenen Zulassungsverfahren an Business Schools geht.

Die Entwicklung in Bezug auf die Inanspruchnahme von professioneller Hilfe bei der Zulassung ist jedoch auch besorgniserregend, denn sie spaltet die Bewerberinnen und Bewerber in Gruppen – jene, die sich die Unterstützung leisten können und jene, denen dies nicht möglich ist. Dadurch gelangt man schnell zu einem Punkt, an dem es nicht mehr nur um das Weiterkommen geht, sondern um das grundsätzliche Schritt halten.

Manch renommierte Business Schools sind sich bewusst, dass sie als exklusive Orte betrachtet werden, an denen sich nur die Reichen oder diejenigen, die das Studiengeld zusammenkratzen können, bewerben können. Das ist auch der Grund, warum sie Millionen für Stipendien bereitstellen. Wer dann jedoch zusätzlich tausende Euro für eine erfolgreiche Bewerbung einkalkulieren muss, für den sind diese Stipendien – so man denn eines erhält – nur ein kleiner Trost.

Business Schools wissen außerdem, dass Bewerberinnen und Bewerber auf die Hilfe von Beratungsfirmen zurückgreifen um damit die Chancen auf eine Zulassung zu erhöhen. Kira Talent wollte es genauer wissen und befragte die Zulassungsstellen an 50 amerikanischen Top-Business Schools. Sie wollten herausfinde, ob die Zulassungsstellen der Ansicht wären, dass Studentinnen und Studenten, welche für ihre Bewerbung die Unterstützung von Beratern in Anspruch nehmen, sich dadurch einen unfairen Vorteil verschaffen: Rund die Hälfte der Befragten bejahte dies, die andere Hälfte verneinte es. Ein großer Anteil befürchtete, dass die Berater die individuellen Bewerbungen unecht machen und behandeln die perfekt ausgearbeiteten Essays deshalb eher mit Skepsis. Und 62% der Zulassungsstellen äußerten sogar die Sorge, dass die Berater den Studentinnen und Studenten dabei halfen, ihre Bewerbungen zu beschönigen.

Manche Business Schools wiederum kümmern sich nicht darum, wie eine Bewerbung entstanden ist und laden die Berater sogar auf den Campus ein, um dort mit den Mitarbeitern zu sprechen und so mehr darüber zu erfahren, auf welche Merkmale ihrer Kandidatinnen und Kandidaten sie Wert legen. Diese Business Schools erkannten, dass es vorteilhafter ist, mit den Beratern zusammenzuarbeiten als sie die Bewerber-Betreuung ohne Hintergrundwissen durchführen zu lassen.

Wie geht man also mit diesem Thema weiter um? Es macht keinen Sinn, das Tun der Berater zu unterbinden. Doch obwohl Business Schools mit manchen Beratern auf „Schmusekurs“ gegangen sind, sollte man den Blick wieder mehr in Richtung der Studierenden werfen. MBA-Studentinnen und –Studenten sind schlau und befassen sich gründlich mit denjenigen Schools, die als Studienort für sie in Frage kommen. Und sie werden weiterhin für Hilfe bezahlen, wenn ein Informationsvakuum auftaucht. Doch viele Business School haben mittlerweile den Informationspool auf ihren Websites erweitert und beschreiben dort sehr detailliert, worauf es ihnen bei der Zulassung ankommt. Dadurch wird die Notwendigkeit, einen eigenen Berater zu engagieren, um einiges minimiert und gleichzeitig verringert sich die Unerreichbarkeit der Zulassung an einer elitären School.

 

 

Text-Quelle: www.economist.com

Bild-Quelle: www.footage.framepool.com

Wissenswertes über das Fernstudium-Angebot der ZFH

Wer ortsunabhängig und auch möglichst zeitunabhängig studieren möchte, der entscheidet sich meist für ein Fernstudium. Es eignet sich besonders für Berufstätige, Quer- und Wiedereinsteiger, denn mit einem Fernstudium kann man sich neben beruflichen und anderen Verpflichtungen fortbilden und eine anerkannte akademische Qualifikation erlangen. Obendrein sind Fernstudiengänge vor dem Gesetz vergleichbaren Präsenz-Studiengängen gleichgestellt.

Absolventinnen und Absolventen von Fernstudien werden von Personalchefs sehr geschätzt, weil es bedeutet, dass sie über Selbstmotivation, Zielstrebigkeit und Organisationstalent verfügen. Für eine berufliche Weiterbildung sprechen vielerlei Gründe – man kann die persönlichen Fachkenntnisse auffrischen, sich neues Wissen zulegen und sich gleichzeitig individuell weiterentwickeln.

Bei der Entscheidung für ein bestimmtes Fernstudium sollte man sich überlegen, welches Studienprogramm aufgrund des aktuellen Berufes oder der jeweiligen Vorbildung, aber auch aufgrund der eigenen Interessen und Zielsetzungen am ehesten in die engere Wahl kommt. Wer einen staatlich und international anerkannten Hochschulabschluss (Bachelor oder Master) anstrebt, der wird sich für die Absolvierung eines kompletten Studienganges entscheiden. Wer sich eher für ganz spezifische Themengebiete interessiert, der wird eher ein Studium mit ausgewählten Modulen bevorzugen. In letzterem Fall können die bereits erbrachten Studienleistungen auf Bachelor- oder Masterstudiengänge angerechnet werden, wenn die erforderlichen Zugangsvoraussetzungen gegeben sind.

Nicht nur das Studium erfolgt online, auch die Anmeldung

Wenn die Entscheidung für einen Studiengang der ZFH gefallen ist, dann können Sie sich an die Mitarbeiterinnen der Studierendenverwaltung wenden und von diesen betreuen lassen. Sie sollten bei der Anmeldung jedoch auf die Bewerbungsfristen achten, da diese bei einzelnen Studiengängen unterschiedlich sein können. An einigen Fachhochschulen ist die Anmeldefrist für Interessierte ohne ersten Hochschulabschluss zum Beispiel vorgezogen.

Die Bewerbung und das Anmeldeverfahren erfolgen online über die Anmeldeseite des von Ihnen gewählten Studienprogrammes. Sie müssen dazu das komplett ausgefüllte und von Ihnen unterzeichnete „Antragsformular Fernstudium“ sowie alle zur Zulassung benötigten Zeugniskopien und anderen Nachweise einschicken. Anschließend wird der Antrag überprüft und sofern alle Unterlagen vollständig und die Voraussetzungen zur Zulassung erfüllt sind, erhalten Sie den Zulassungs- und Gebührenbescheid der ZFH.

Informationen zur Zulassung und Einschreibung

Nach der Zustellung des Zulassungs- und Gebührenbescheides bekommen Sie – abhängig vom gewählten Studienprogramm – den Antrag für die Einschreibung. Dieser muss komplett ausgefüllt zurückgeschickt werden und die Gebührenzahlung erfolgt sein, damit Sie zum Fernstudium zugelassen und sich in den Studiengang einschreiben können. Ihre Daten werden in der Folge von der ZFH an die jeweilige Fachhochschule weitergeleitet und anschließend erfolgt die Zustellung des Studierendenausweis bzw. des Gasthörerscheins. Wer eine Studienbescheinigung für die persönlichen Unterlagen, zur Vorlage bei Ämtern (z.B. dem Finanzamt) benötigt, der kann diese bei manchen Hochschulen direkt online erstellen und ausdrucken. Die Unterlagen können zudem bei einer Studienfortsetzung jedes Semester erneut erstellt werden. Wenn Sie bereits zugelassen sind, besteht die Möglichkeit zur Abmeldung und zur Erstattung der bereits gezahlten Gebühren (unter Abzug einer zehnprozentigen Verwaltungsgebühr). Auch nach dem Beginn eines Semesters bzw. nach Aushändigung der Studienunterlagen ist eine Abmeldung möglich, jedoch werden die Gebühren in diesem Fall nicht mehr erstattet. Zusätzliche Informationen zu sämtlichen Einschreibe- und Zahlungsbedingungen gibt es hier.

Über den Studienstart und den Semesterbeginn

Der Semesterbeginn bzw. das Semesterende sind von Hochschule zu Hochschule etwas unterschiedlich ab. Im Normalfall startet das Wintersemester Ende September/Anfang Oktober und das Sommersemester Mitte/Ende März. Vor dem Beginn eines Semesters werden Sie zur Einführungsveranstaltung bzw. zum ersten Präsenztermin Ihres Fernstudiums eingeladen und parallel dazu erhalten Sie Ihre ersten Studienmaterialien. Je nachdem, welches Studienangebot sie gewählt haben, sollten Sie zirka. 15 – 18 Lernstunden pro Woche einplanen, bei manchen Bachelor-Studiengängen auch 20 – 25 Lernstunden. Ein Semester umfasst zirka 23 Wochen.

Ein ZFH-Studium ist ein „Blended Learning“-Studium

Wer eines der Fernstudienangebote an der ZFH absolviert, der studiert nach dem Ansatz des „Blended Learning“, das bedeutet, dass sich Selbststudienphasen mit klassischen Studienbriefen und virtuellen Lerneinheiten mit Präsenzveranstaltungen abwechseln.

Ablauf der Selbststudienphase

Während der Selbststudienphase werden die Studieninhalte durch Nutzung von Studienbriefen und Lernsoftware abgearbeitet. In dieser Phase begleiten Sie DozentInnen und MentorInnen Sie über eine Lernplattform und geben Ihnen dabei fachliche Unterstützung. Angereichert werden die Studienmaterialien durch diverse E-Learning-Komponenten, welche während des gesamten Semesters auf einer Online- Lernplattform bereitstehen. Diese Plattform kann auch dazu genutzt werden, vor allem während der Selbststudienphase in verschiedensten Foren und Newsgroups mit den Lehrenden und anderen Studierenden zu kommunizieren und dabei offene Fragen zu klären.

Abhängig vom jeweiligen Studiengang werden Ihnen gemeinsam mit dem zugesandten Lehrmaterial sogenannte Einsendeaufgaben gestellt, welche innerhalb von vorgegebenen Fristen zu erledigen sind. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die vorgegebenen Abgabetermine eingehalten werden, auch wenn es möglich ist, einen Antrag zu stellen um die Abgabefrist zu verlängern. Die von Ihnen erfüllten Einsendeaufgaben werden von den KorrektorInnen des Fernstudiums geprüft und danach bekommen Sie Ihre Originallösung mit Kommentaren und mit einer Musterlösung zurück. Sollten Verständnisfragen zum Lehrstoff oder zu den Einsendeaufgaben auftauchen, dann können Sie diese durch fachlich erfahrene MentorInnen klären lassen.

Ablauf der Präsenzphasen

Wie zuvor erwähnt werden die Selbststudienphasen durch Präsenzphasen ergänzt, welche an den beteiligten Hochschulen stattfinden. In der Regel geschieht dies durch Wochenendveranstaltungen während des Semesters oder als einwöchige Blockveranstaltung am Semesterende. In den Präsenzphasen wird das in der Selbststudienphase erworbene Fachwissen vertieft, reflektiert und angewandt. Zusätzlich gibt es verschiedene Trainingseinheiten, in denen Planspiele und Übungen durchgeführt werden um die Studieninhalte auch praxisorientiert erproben zu können.

Zur Fortsetzung des Studiums

Wer sein Studium nach dem Ende eines Semesters fortsetzen möchte, der zeigt das mit einer Rückmeldung zu jedem weiteren Semester an. Die ZFH erinnert Sie daran und gibt Ihnen auch die Termine bekannt. Sollten Sie sich zu den angegebenen Terminen nicht zurückmelden, so erfolgt nach einiger Zeit die automatische Exmatrikulation. Nach erfolgter Rückmeldung erhalten Sie den Gebührenbescheid und nach erfolgter Zahlung Ihre Studienbescheinigung sowie das weitere Studienmaterial.

Über den Prüfungsablauf und die erwerbbaren Zertifikate

In Studiengängen mit einem staatlich oder international anerkanntem Abschluss sind Prüfungen verpflichtend im Rahmen von Präsenzveranstaltungen abzulegen. Jedes von Ihnen belegte Fach wird mit einer Leistungsüberprüfung abgeschlossen und zwar in Form von Klausuren, Fallstudien, Gruppenarbeiten oder durch bewertete Seminare. Bei Zertifikatsstudienangeboten oder Modulbelegungen erhalten Sie nach erfolgreicher Teilnahme bzw. Prüfungsleistung ein benotetes Einzelzertifikat bzw. ein Gesamtzertifikat. Sollten Sie eine Prüfung nicht absolvieren oder nicht erfolgreich bestehen, so gibt es die Möglichkeit diese nachzuholen bzw. zu wiederholen. Dadurch erhalten Sie in jedem Fall ein nicht benotetes Einzelzertifikat im Sinne einer Teilnahmebescheinigung. Sollten Sie einen akkreditierten Bachelor- oder Masterstudiengang absolvieren, so müssen Sie im letzten Semester Ihre Thesis erstellen und abgeben. Das Studium wird anschließend mit einem Kolloquium zu dieser Thesis abgeschlossen.

Die ZFH betreut jeden Studierenden

Egal welche Unterstützung Sie benötigen – die ZFH hilft Ihnen während des gesamten Studiums. Dies beginnt bei der allgemeinen Studienberatung über die fachspezifische Beratung durch die Studienkoordinatoren an den beteiligten Fachhochschulen und reicht bis zur Unterstützung bei der Bildungsfreistellung sowie bei Fragen zu individuellen Fördermöglichkeiten.

Allgemeines zum berufsbegleitenden Studium

Sie möchten sich allgemein über das berufsbegleitende Studieren informieren? Die Service Agentur des HDL (Hochschulverbund Distance Learning) hat die Broschüre „Wegweiser berufsbegleitendes Studieren“ veröffentlicht, in der Sie vielfältige Informationen rund um die Studienart Fernstudium erhalten – eine hilfreiche Lektüre für alle zukünftigen Teilzeit-Studierenden!

 

 

Text-Quelle: www.zfh.de

Bild-Quelle:  www.zfh.de, www.bwlfernstudium.info

Sind Sie ein Status Seeker oder vielleicht ein Career Revitalizer?

Wer sich mit dem Gedanken spielt, eine Business School zu besuchen, der beschäftigt sich dabei natürlich mit der Motivation für eine eventuelle Weiterbildung. Möchte man die Karriere vorantreiben oder vielleicht erst so richtig damit durchstarten? Möchten Sie die Welt zu einem besseren Ort machen oder wollen Sie schlicht und einfach nur mehr Geld verdienen?

Egal wo auf der Welt Sie leben, abhängig von Ihrer Antwort fallen Sie höchstwahrscheinlich in eine von sieben Kategorien, welche der Graduate Management Admissions Council  (GMAC) in einer aktuellen Studie ermittelt hat. Anstatt mehr darüber in Erfahrung zu bringen, wer sich für Graduate Management Education (GME) interessiert (GME) und dazu typischerweise die demografische Informationen dazu zu sammeln, versuchte der GMAC Informationen darüber zu erlangen, warum die Studieninteressierten dies tun. Dabei stellte man fest, dass die unterschiedlichen Motivationen in bestimmte Typen eingeteilt werden können.

Blog 77_PictureZum Beispiel der Status Seeker: Seine Motivation begründet sich auf dem Wunsch, ein Vorbild zu sein, die Familie stolz zu machen und sich von den anderen abzuheben. Global Strivers wollen internationale Anerkennung und in anderen Ländern Zugang zu Beschäftigungsmöglichkeiten gewinnen. Balanced Careerists wollen mehr Stabilität, aber auch Fortschritt in ihrem Job. Carrer Revitalizers wiederum wollen sich am besten neu erfinden.

Socioeconomic Climbers wollen mehr Geld verdienen, ihren sozio-ökonomischen Status verbessern und ihren Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen. Skill Upgraders wollen ihre Fähigkeiten in der Führung und im Management optimieren. Und Impactful Innovators wollen bestimmte Fähigkeiten verbessern, so dass sie größere soziale Auswirkungen erzielen können.

Ein gewaltiges Unterfangen für einen reichen Schatz an Daten

Die zuvor erwähnte GMAC-Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut IPSOS durchgeführt und bietet einen detaillierten Blick nicht nur auf die Mentalitäten und Einstellungen der GME-Kandidatinnen und -Kandidaten, sondern auch darauf, an wie vielen Schools sie sich bewerben, wie ihre Karriere-Timeline aussieht, was ihnen bei der Auswahl einer School am wichtigsten ist sowie Antworten auf viele andere Fragen.

Blog 77_Sangeet-Chowfla


Sangeet Chowfla, GMAC-Präsident und CEO

Im Gegensatz zu Studien, die sich nur auf demographische Faktoren konzentrieren, können Studien über die Motivation kulturelle Voreingenommenheit vermeiden und sie sind über einen längeren Zeitraum stabil. Zu dieser Auffassung gelangt GMAC-Präsident und CEO Sangeet Chowfla im Hinblick auf die Ergebnisse der Studie. Das macht sie einerseits recht wertvoll, aber auch schwieriger umsetzbar. GMAC befragte insgesamt 5.900 Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für ein Business Master-Programm interessieren. Die Studie wurde in 15 Ländern, einschließlich den USA, Indien, China, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Russland durchgeführt.  Und sie wurde in 12 verschiedenen Sprachen bereitgestellt um kulturelle Voreingenommenheit zu vermeiden, die durch Fragebögen in rein englischer Sprache hätten entstehen könnten. Außerdem wurden nur diejenigen Studieninteressierten kontaktiert, welche sich innerhalb der letzten 24 Monate vor dem Beginn der Studie für ein Business MBA- oder Master-Programm beworben hatten.

Es wurde bewusst darauf verzichtet, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Studie durch deren Bewerbung an nur einer ganz bestimmten Art von School einzuschränken. Damit wurde gewährleistet, dass die Studienprobe eine breite Schicht an Studierenden abdeckt, unabhängig vom späteren Abschluss-Grad und unabhängig von der Art des angestrebten Studiums.

Tauchgang in die ermittelten Daten

Während jedes der sieben Segmente in allen 15 Ländern auftaucht, die in der Studie intergiert sind, so gibt es sie länderspezifisch doch in unterschiedlichem Ausmaß. In den USA zum Beispiel – wie in der gesamten Studie – präsentiert sich der Status Seeker als das größte Segment. Diese wurden in erster Linie als Individuen definiert, denen ein MBA-Abschluss das größte Anliegen ist. In Indien wiederum ist das Segment der Global Strivers ein sehr großes, in Deutschland stechen die Balanced Careerists hervor und in China die Carrer Revitalizers. Laut Sangeet Chowfla findet man diese 7 psychographischen Profile so ziemlich in jedem Land, das untersucht wurde.

Die Studie umfasst eine umfassende Menge an Details. So etwa bewarben sich 83 Prozent der Status Seekers an nur einer einzigen School, der Durchschnitt für das Segment betrug 2,4 Schools. Globale Strivers befassten sich intensiver mit dem Erhalt der Studienmittel und der Studienfinanzierung. So taten es auch die Socioeconomic Climbers, wohingegen die Skill Upgraders sich besonders stark mit der Aufnahmeprüfung befassten. Balanced Careerists war es auffällig oft sehr wichtig, dass die School, an der sie studieren wollen, in der Nähe ihres Zuhauses und ihrer Arbeit ist. Impactful Innovators war der akademische Ruf über die Maßen wichtig und Carrer Revitalizers vor allem die Qualität der Fakultät.

Darüber hinaus stellte die Studie fest, dass Global Strivers, die wirklich eine globale oder eine multinationale Karriere aufbauen möchten, eher MBA Vollzeitprogrammen tendieren. Bei den Balanced Careerists wiederum fiel ins Auge, dass sie sehr stark an einer Work-Life-Balance interessiert sind.

Die Studie hilft Schools dabei, ihre Ressourcen besser einzuteilen

Sangeet Chowfla vom GMAC kann sich vorstellen, dass Schools durch das Wissen über die einzelnen Segmente, zu denen ihre Bewerberinnen und Bewerber gehören,  die Kandidatinnen und Kandidaten gezielter ansprechen und einteilen können. Dies unterstützt sie bei der Vorbereitung und Durchführung ihrer Rekrutierungsaktivitäten.

Vergleicht man beispielsweise die zwei Segmente Socioeconomic Climbers, welche ein tolles Gehalt am meisten interessiert, und die Skill Upgraders, welche die persönliche Weiterentwicklung anstreben, so sind dies eigentlich zwei diametral gegenüberliegende Segmente. Wenn eine School nun ein MBA- oder Master-Programm anbietet, welches eines der beiden Segmente eher anspricht, so wird die School ihre Ressourcen für die Rekrutierung Ressourcen dementsprechend planen.

Viele Schools nutzen bereits eine Form der Segmentierung, allerdings beruht diese im Allgemeinen auf demographischen Eigenschaften. Mit den Ergebnissen des GMAC-Studie und des Marktforschungsinstitutes IPSOS erhalten die Schools jetzt eine wissenschaftliche Basis an Daten, welche global ermittelt wurden und die Weltbevölkerung miteinbeziehen.

 

 

 

Text-Quelle: www.poetsandquants.com

 

Bild-Quellen: www.poetsandquants.com (Bild 1), www.poetsandquants.com (Bild 2)

Wie man die Kosten für ein MBA Studium im Überblick behält

Die Kosten für MBA Studien steigen kontinuierlich und die Top-Business-Schulen sind durch höhere Studiengebühren daran nicht unbeteiligt. Laut einer Recherche von Bloomberg erhöhten sich die Studiengebühren im Studienjahr 2015/2016 zwischen 2 und 10%.

Trotz dieser Entwicklung gibt es weiterhin zahlreiche Bewerberinnen und Bewerber für MBA-Programme und die mit dem Studium erlangte Qualifikation durch einen Top-Abschluss gilt nach wie vor als ertragreiches Pay-off nach dem Studium. Natürlich sind MBA Studien teurer als Studien vor dem Erreichen des ersten akademischen Grades und zugleich gibt es für Postgraduate Studien oftmals weniger  finanzielle Hilfe als bei der Finanzierung von Bachelor-Studiengängen.

Um Ihren MBA Kosten und das Studiendarlehen auf ein Minimum zu begrenzen, sollten Sie einige Dinge im Auge behalten, bevor Sie sich für ein Programm bewerben.

Blog 76_PicturePlanen Sie Ihr Budget früh

Die Kosten für Ihr MBA-Studium werden sich nicht gleich vom ersten Tag an akkumulieren. Starten Sie mit Ihrer Planung schon mit dem Tag der Entscheidung für ein Studium und kalkulieren Sie die Kosten für ihr MBA-Studium schon Monate vor Ihrer Bewerbung für ein MBA-Programm. Berücksichtigen Sie dabei die Kosten für die Bewerbung, die Anmelde- und Prüfungsgebühren, die Reisekosten für den Besuch der School und diverse weitere Kosten, die anfallen könnten, bevor Sie die Zulassung zu einem Programm erhalten. Zur erfolgreichen Absolvierung eines MBA-Programmes gehört nämlich auch die gewissenhafte und gut durchdachte Budgetierung.

Kalkulieren Sie versteckte Kosten mit ein

Neben den Studiengebühren und den Kosten für Bücher, die Sie während des Studiums benötigen, können weitere Ausgaben Ihr Budget belasten. Die wahren Kosten summieren sich aus viel mehr als nur den akademischen Ausgaben. Wohnen, Transport und Lebenshaltungskosten müssen ebenso in die Ausgaben einberechnet werden. Es können auch Gebühren für Mitgliedschaften in Vereinen oder studentischen Organisationen auf dem Campus sowie Eintrittsgelder für Veranstaltungen anfallen.

Besuchen Sie einen Finanz-Workshop

Viele Schools veranstalten Workshops für die Bewerberinnen und Bewerber, in denen Sie Ihre Finanzkompetenz erweitern können. Darin werden verschiedenste Themen wie zum Beispiel Techniken der Budgetierung behandelt und es wird ein stärkeres Kostenbewusstsein geschaffen. Mit dem Besuch eines solchen Finanz-Workshops lernen Sie zudem, wie sie ihr Geld auch während Ihrer Studienzeit an der Business School verwalten.

Bewerben Sie sich für MBA-Stipendien

Manche Studentinnen und Studenten erkundigen sich während des Bewerbungsverfahrens bezüglich verfügbarer MBA-Stipendien und diese sind zumeist auch eine zuerst gesuchte Quelle für eine finanzielle Unterstützung. Dabei sollten auch die mit dem Stipendium verknüpften Bedingungen genau gelesen werden, die beispielweise die erfolgreiche Absolvierung von Kursen enthalten, damit man das gewährte Stipendium weiterhin in Anspruch nehmen kann. Andere Stipendien wiederum richten sich gezielt an MBA-Studentinnen und -Studenten, die ein ganz spezifisches Karriereziele im Auge haben.

Entdecken Sie weitere Möglichkeiten

Während MBA-Stipendien und Studiendarlehen die häufigsten Quellen der finanziellen Hilfe sind, sollten Sie sich auch über alternative Formen der Finanzierung erkundigen. Möglicherweise zahlt sich ein Treffen mit einem Finanzberater aus, entweder in der School die Ihr MBA Programm anbietet  oder Sie informieren sich bei einem unabhängigen Berater und lassen sich von diesem alle möglichen Optionen erklären. Eine weitere Möglichkeit wäre, mit Ihrem Arbeitgeber in Kontakt zu treten und nachzufragen, ob er die Studienkosten übernehmen oder sich zumindest daran beteiligen würde.

In der heutigen hart umkämpften Geschäftswelt gibt es viele Unternehmen, die nicht unbedingt neue Mitarbeiter mit einem hochwertigen Studienabschluss suchen, sondern auch Ihre bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermutigen, einen höheren Studienabschluss anzustreben. Auch wenn es im Unternehmen Ihres Arbeitsgebers kein etabliertes Programm für die finanzielle Hilfe in Bezug auf ein MBA-Studium gibt, so kann es sich dennoch lohnen zu fragen, ob Sie vielleicht eine Unterstützung erhalten.

Als finanzielle Ergänzung könnten Sie auch ein bezahltes Praktikum absolvieren und dadurch etwas Zusatzgeld für Ihr Studium generieren und während des Praktikums nebenbei sogar noch vielfältige Erfahrungen sammeln. Doch natürlich bieten die Top-MBA-Programme auf der ganzen Welt im Regelfall diverse Kurse an, bei denen nicht nur die Theorie erlernt, sondern auch die Praxis geübt werden kann.

Conclusio: Ein MBA-Studium kann eine teure Investition sein, doch die meisten Absolventinnen und Absolventen halten es für eine würdige Investition!

 

 

Text-Quelle: www.topmba.com

Bild-Quelle: www.topmba.com

Wie man es anstellt, MBA Recruitern von Unternehmen in Erinnerung zu bleiben

Es ist recht unwahrscheinlich, dass man sich seinen Weg zu einem MBA-Programm nur zum Spaß erkämpft hat. Nun soll eine solide kaufmännische Ausbildung dafür sorgen, dass es in Ihrer Karriere bergauf geht. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass Spitzenunternehmen meistens aus einem ziemlich großen Pool an Absolventinnen und Absolventen auswählen können und sie ihre neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeite sehr genau unter die Lupe nehmen.

http://www.dreamstime.com/stock-photos-one-red-ball-amongst-many-white-balls-image15558023

 

Somit ist die Wahrheit, dass ihre Arbeit mit der Zulassung zu einem MBA- oder Master-Programm und mit dem erfolgreichen Absolvieren des Studiums noch nicht beendet ist. Doch keine Angst – auf die gleiche Art und Weise, wie Sie die Zulassungsstellen Ihrer Business School beeindruckt haben, können Sie auch MBA Recruiter für sich gewinnen, die sich auf der Suche nach top ausgebildeter Verstärkung für ihr Unternehmen befinden.

Hier sind einige hilfreiche Tipps, wenn es darum geht, im Gespräch mit einem MBA Recruiter eines Unternehmens so beeindruckend zu sein, das sie oder er sich auf jeden Fall an Ihren Namen erinnert:

1) Machen Sie Ihre Hausaufgaben

Und das gleich zweifach. Versuchen Sie zunächst möglichst viele Informationen wie nur möglich darüber zu sammeln, welche MBA Recruiter bei welchen Veranstaltungen oder Networking-Events anwesend sind. Auf diese Weise können Sie schon im Vorfeld ihre kostbare Zeit einteilen und planen, wen Sie treffen wollen – und wen nicht.

Darüber hinaus sind MBA Recruiter natürlich sehr an  Studentinnen und Studenten interessiert zu sein, die sich bereits über ihr Unternehmen informiert haben und mit der Branche vertraut sind, in der sie arbeiten möchten. Vorab gesammeltes Hintergrundwissen hilft Ihnen auch dabei, sich über die jüngsten Initiativen und Entwicklungen eines Unternehmens zu unterhalten und spezifische, interessante Fragen zu stellen. Interessante Fragen erleichtern das Gespräch  und sind eindeutig wertvoller als allgemeine Anfragen, bei denen die MBA Recruiter gezwungen sind, sich viel Zeit für die Beantwortung zu nehmen.

2) Üben Sie Ihren „Elevator Pitch“

Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit dem Aufzug und gemeinsam mit Ihnen befindet sich eine Person mit enorm guten Kontakten und großem Einfluss im Personalentscheidungsprozess im Aufzug.  Diese Person könnte Ihr Ticket für eine Traumkarriere sein und Ihnen bleiben nur wenige Minuten bis sich die Türen wieder öffnen und die Person den Aufzug verlässt. Wie nutzen Sie diese wenigen Minuten am besten und was werden Sie sagen? Die Antwort wird englischsprachig der „Elevator Pitch“ genannt und wenn dieser passiert, dann soll dabei klar zum Ausdruck gebracht werden, wer Sie sind. Optimaler Weise präsentieren Sie sich natürlich und verraten im Gespräch sozusagen „ganz nebenbei“ interessante und relevante Fakten über sich selbst.

Für Ihren „Elevator Pitch“ können Sie zu Hause vor dem Spiegel zu üben beginnen. Fragen Sie sich, welche Erfahrungen haben Sie, was an Ihnen die meisten potenziellen Arbeitgeber beeindrucken könnte und welche Ihrer Eigenschaften am ehesten dazu beitragen, die Unternehmensziele zu erreichen. Es ist wichtig zu wissen, wie Sie Ihren Elevator Pitch an die jeweilige Person effektiv anpassen. Definieren Sie auf jeden Fall ein paar Ihrer besonderen Eigenschaften und erwähnen Sie diese im situationsbedingten Gespräch. Ihr Ziel muss es sein, beim Gegenüber Interesse zu wecken!

3) Seien Sie ein Teamplayer

Wer von MBA Recruitern wahrgenommen werden möchte, muss sich diese Aufmerksamkeit genauso intensiv erarbeiten wie beispielsweise den hohen GMAT- oder TOEFL-Score. Wenn Sie nicht schon Mitglied in einem Verein oder in einem Ausschuss tätig sind, so sollten Sie eine Mitgliedschaft oder Tätigkeit anstreben – natürlich bevorzugt in einem solchem Verein, Club oder Ausschuss, der auch Ihr Interesse weckt. Außerschulische Aktivitäten sind das perfekte Mittel, um sowohl das persönliche Interesse an einer bestimmten Branche zu demonstrieren als auch Ihre Fähigkeit, im Team zu arbeiten.

4) Follow-up

MBA Recruiter treffen enorm viele potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten. Darum wäre es gut, wenn Sie mehr aus Ihrem kurzen Gespräch machen und diesem als Follow-up etwa um ein Dankesschreiben ergänzen. Ein Dankesschreiben muss kein langer Brief sein: Schreiben Sie eine E-Mail, in dem Sie Ihre Dankbarkeit dafür ausdrücken, dass der Recruiter Zeit für Sie genommen hat und bringen Sie im Schreiben ruhig auch Ihre aufrichtige Hoffnung zum Ausdruck, dass Sie weiterhin in Kontakt bleiben. Sie werden vielleicht keine Antwort bekommen, aber ein Dankesschreiben ist eine perfekte Gelegenheit um den MBA Recruiter nochmals an sich zu erinnern und den Kontakt aufleben zu lassen. Dieses neuerliche „Treffen“ kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass er oder sie sich genau dann an Ihren Namen erinnert, wenn es wirklich darauf ankommt!

 

 

 

Text-Quelle: www.topmba.com

Bild-Quelle: www.thumbs.dreamstime.com

Europas innovativste Universitäten

Auf den ersten Blick scheinen die innovativsten Universitäten in Europa nicht viel gemeinsam zu haben. Einige sind katholische Schulen, einige sind säkular, andere sind staatlich und einige sind privat. Eine davon ist sogar schon 920 Jahre alt. Eine andere wiederum ist erst seit weniger als einem Jahrzehnt eine unabhängige Institution. Die Bildungseinrichtungen sind auf dem ganzen Kontinent verstreut, einige in großen Städten und andere in ländlichen Gebieten.

Der einzige gemeinsame Nenner: Fast alle von ihnen heben die praktische Forschung und Wissenschaft hervor, die im Gegensatz zur reinen Akademiker-Bildung steht. Laut einer Umfrage von REUTERS dominieren im Ranking von Europas Top 100 der innovativen Universitäten die Technischen Universitäten und Hochschulen. Dieses Ranking  befasst sich mit Bildungseinrichtungen, die am meisten dafür tun, um die Wissenschaft voranzubringen, die neue Technologien erfinden und die dazu beitragen, die Weltwirtschaft anzukurbeln.

Blog 74_Europas innovativste UniversitätenDie innovativste Universität in Europa ist laut diesem Ranking die KU Leuven, eine Schule mit niederländisch-sprachigem Unterricht und Sitz in der belgischen Region Flandern. Gegründet wurde sie im Jahr 1425 von Papst Martin V. und sie ist die weltweit älteste katholische Universität. Aber ihre Ausbildung beschränkt sich nicht auf Theologie alleine. Die KU verfolgt eine durchaus nachahmenswerte Mission, nämlich eine umfassende und fortschrittliche wissenschaftliche Forschung zu betreiben. Sie ist offen für Studentinnen und Studenten aller Glaubensrichtungen, arbeitet unabhängig von kirchlichem Einfluss und sie unterhält eines der größten unabhängigen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen auf diesem Planeten. Dafür wurden zum Beispiel im Jahr 2014 Forschungsgelder in der Höhe von 426 Millionen Euro bereitgestellt.

Die KU Leuven verdient somit ihren ersten Rang und punktet immer wieder von neuem durch eine hohe Anzahl an einflussreiche Erfindungen. Die an der Universität tätigen Forscher können mehr Patente vorzeigen als fast jede andere Universität in Europa und auch außerhalb der KU Leuven machen die Forscher mit ihren Erfindungen und mit eigenen Patentanmeldungen auf sich aufmerksam.

Einige der top bewerteten Universitäten gelangten erst in das Ranking, als größere Institute ihre Fachabteilungen auslagerten. So war das Imperial College London (im Ranking auf Platz 2) früher das Imperial College of Science, Technology and Medicine und ein Teil der University of London. Im Juli 2007 wurde das Imperial College völlig unabhängig und es ist heute eine öffentliche Forschungsuniversität mit mehr als 16.000 Studentinnen und Studenten aus über 125 Ländern. Dadurch übertrifft das College auch seinen Ursprung – die University of London rangiert unter Europas Top 100 nämlich auf Platz 30.

Eine ähnliche Entwicklung nahm jene der Schweizer Ecole Polytechnique Federale de Lausanne, welche seine aktuelle Form im Jahr 1968 erhielt, nachdem sie von der Universität Lausanne losgelöst wurde. Heute ist die EPFL ein Bundesinstitut und dazu verpflichtet, jedem Schweizer High-School-Absolventen eine Zulassung zu gewähren.

Weitere Top-Bildungseinrichtungen wurden ganz gezielt dafür geschaffen, um als  Zentren der Innovation zu dienen. Die Technische Universität München (TUM, auf Rang 5 des REUTERS-Rankings) wurde beispielsweise 1868 von König Ludwig II von Bayern gegründet und damit beauftragt, das Königreich von einem Agrar- in einen Industriestaat umzuwandeln. Heute blickt die Universität auf 39.081 Studentinnen sowie Studenten, die an drei Standorten in München, Freising-Weihenstephan und Garching eingeschrieben sind. Seit 1927 haben insgesamt schon 13 TUM-Professoren und -Alumni einen Nobelpreis gewonnen, darunter Rudolf Mößbauer (Physik, 1961) und Ernst Otto Fischer (Chemie, 1973).

Unter den 100 innovativsten Universitäten in Europa – egal ob mit technischer oder mit anderen Fachrichtungen – befinden sich 24 in Deutschland, mehr als in jedem anderen Land. An zweiter Stelle dieses Rankings folgt Großbritannien mit 17 Einrichtungen, wobei sich darunter auch die beiden ältesten Universitäten der englischsprachigen Welt befinden: The University of Cambridge auf Platz 3 und die University of Oxford auf Platz 8. Viele der größten Gelehrten in der Geschichte haben in in Cambridge und Oxford studiert und/oder gelehrt, darunter namhafte Persönlichkeiten wie Isaac Newton, Charles Darwin und Alan Turing (Cambridge) sowie und Roger Bacon, Robert Hooke und Edmund Halley (Oxford).

Die Republik Irland hat nur drei Schulen auf der gesamten Liste, aber mit einer Bevölkerung unter 5 Millionen Menschen kann es sich über mehr innovative Universitäten rühmen als jedes andere Land pro Kopf hat. So etwa erreicht Trinity College Dublin mit Platz 48 den höchsten Rang der in Irland vorhandenen Universitäten.  Das College wurde 1592 von Queen Elizabeth I nach dem Vorbild von Oxford und Cambridge gegründet und zeichnet sich heute durch einen höheren Anteil an zitierten Patenten aus als jede andere Universität unter Europas Top 100 – ein sehr guter Beweis der Auswirkungen irischer Forschungsarbeit auf die globale Forschung und Entwicklung.

Auf regionaler Ebene dominiert Westeuropa die Liste mit 60 Universitäten in den Top 100. Nordeuropa folgt mit 24 Universitäten an zweiter Stelle und während Südeuropa noch 15 Universitäten vorweisen kann, so ist es in Osteuropa nur eine einzige Universität, nämlich die in Polen angesiedelte Jagiellonen-Universität auf Platz 92. Unter den Top 100 reihen sich nur fünf Universitäten ein, deren Sitz sich nicht in einem europäischen Land befindet – vier davon sind in der Schweiz und eine in Norwegen (Universität Oslo, Rang 41). Interessanterweise gehören zu den Top 100 keine Universitäten aus  Russland oder aus der Türkei, welche immerhin zu den beiden bevölkerungsreichsten Ländern in Europa gehören und es fehlen auch Universitäten in kleinen, aber reichen Ländern wie Schweden und Finnland.

Zur Erstellung der Rangliste der innovativsten europäischen Universitäten hat die IP & Science Division von Thomson REUTERS mehr als 600 globale Organisationen kontaktiert. Dazu zählten unter anderem auch Bildungseinrichtungen, gemeinnützige Wohltätigkeitsorganisationen und staatlich finanzierte Einrichtungen. Allen gemein war dabei, dass sie regelmäßig und in einer großen Vielzahl  akademische Forschungsergebnisse präsentierten und veröffentlichten. Jeder Kandidat wurde anhand von 10 verschiedenen Metriken mit Fokus auf ihre wissenschaftlichen Arbeiten hin evaluiert, dazu wurden deren Grundlagenforschung und Patentanmeldungen genauer betrachtet. Schließlich wurde die Liste extrahiert, sodass nur mehr die europäischen Universitäten übrigblieben und anschließend wurde auf Grundlage ihrer Leistung ein Ranking erstellt.

Die Quintessenz des Rankings lautet jedenfalls, dass alle Universitäten, die einen Platz unter Europas Top 100errungen haben, zu den besten der Welt zählen. Sie betreiben ihre eigene Forschung, erschaffen nützliche Technologie und stimulieren mit ihrem Tun die Weltwirtschaft.

 

Text-Quelle: www.reuters.com

Bild-Quelle: www.netzwerk-ebd.de

Spezialisierte MBAs? Ein breiteres Wissen ist besser!

108 Jahre nachdem der erste MBA-Student in ein Klassenzimmer an der Harvard University trat, kann niemand verneinen, dass deren MBA-Programm bestmöglich ausgereift ist.

Blog 73_PictureEs stellt sich jedoch die Frage, ob das Programm möglicherweise Änderungen benötigt um weiterhin relevant zu bleiben. Manche sind der Überzeugung, dass vor allem jene MBA-Studiengänge eine Zukunft haben, welche sich auf ganz spezielle Bereiche der Wirtschaft fokussieren wie zum Beispiel das Programm Hospitality Revenue Management oder Thoroughbred Horse Racing, die an der Business School in Liverpool beziehungsweise in Charleston angeboten werden.

Diese höchst spezialisierten MBAs nehmen ihren Platz unter vielen anderen in der Business-Ausbildung ein, aber einige Wissenschaftler befürchten, dass sie sich zu schnell entwickelt haben und ihr eventuelles Potenzial sich als nachteilig erweist, wenn man ein Unternehmen als Ganzes betrachtet.

So etwa vertritt Andrea Masini als stellvertretender Dekan der HEC Paris Business School die Meinung, dass es nach wie vor einen beachtenswerten Bedarf an Jacks-of-all-Trades auf der höchsten Ebene von Unternehmen gibt. Damit sind Führungskräfte gemeint, die dazu fähig sind, andere Führungskräfte mit mehr Fachwissen zu beaufsichtigen.

Der Übergang zu MBA-Programmen, die ihre Schwerpunkte sehr stark eingrenzen, lässt seiner Aussage nach die Gefahr wachsen, dass es kaum noch Führungskräfte gibt, welche die mittleren Ebenen verwalten (können). Nichtsdestotrotz gewinnen die „MBAs in etwas“ weiter an Popularität. Andrea Masini ist sich dieses Dilemmas bewusst und schließlich pflegt die HEC Paris selbst enge Kooperationen mit dem französischen Luxus- und Energiesektor. Unabhängig davon wird die Welt jedoch immer komplexer und heterogener.

Die Wirtschaft braucht Menschen, die komplexe Fähigkeiten sowie Kenntnisse besitzen und in der Lage sind, damit umzugehen. Dies ist nach Andrea Masini aber nur möglich, wenn diese Menschen über eine solide pädagogischen Basis und ein generalistisches Know-how verfügen, welches sie während ihres MBA-Studiums sammeln sollten. Mit einem für eine Fachrichtung spezialisierten MBA riskiert man, sich eventuell in einen „Bunker“ zu setzen. Das würde dem ursprünglichen Zweck eines MBA-Studiums entgegenwirken, denn fieser verfolgt das Ziel, die für einen bestimmten Bereich erworbenen Fachkenntnisse in einer allgemeineren Management-Position umzusetzen.

Stefano Caselli, seines Zeichens Vizerektor für internationale Angelegenheiten an der italienischen Universität Bocconi, bewegt eine andere Sorge. Durch die fortschreitende Abwendung vom allgemeinen hin zum fragmentierten Studium läuft der MBA Gefahr, seinem eigenen Ruf zu schaden. Masters of Science-Abschlüsse in Business-Disziplinen wurden in den letzten zehn Jahren immer beliebter und viele Top-Universitäten bewerben sie bereits als ihre „Flaggschiff“-Programme. Auf diese Weise wird der Nischen-Studiengang MBA in Finance zum Beispiel bald zum direkten Konkurrenten für den Master of Science in Finance – und dabei kann der MBA das Rennen verlieren.

Das Konzept eines MBAs war und ist es (bzw. sollte es bleiben), Top Qualitätsmanager in vielfältigen Bereichen des Managements zu generieren – das zumindest fordert Andrea Caselli. Die Spezialisierung eines MBA ignoriert dies aber. In bestimmten Fachbereichen können spezialisierte MBAs nützlich sein, aber der Spezialisierungs-Trend sollte nicht zu stark um sich greifen, denn das könnte mehr Schaden als Gewinn bedeuten. Die Welt der Business School ist hart umkämpft und die einzelnen Institutionen müssen sich anstrengen, um sich in einem überfüllten Markt von ihren Konkurrenten unterscheiden zu können. Aber sie müssen sich auch dessen bewusst sein, dass sie die Lieferanten der Manager von morgen sind, und sie dürfen dieses Bewusstsein nicht aus den Augen verlieren – selbst dann, wenn die Anforderungen von Vorständen anders lauten. Natürlich hat ein umfangreiches Fachwissen etwa über Thoroughbred Horse Racing seinen Nutzen, jedoch nur solange, wie dieses nicht auf Kosten jenes Wissens geht, wie man beispielsweise eine Bilanz erstellt.

 

 

 

Text-Quelle:  www.economist.com

Bild-Quelle: www.economist.com

Zwei Welten: Wodurch sich der MBA von anderen Master-Programmen unterscheidet

Der MBA als „Master of Business Administration“ ist zwar auch ein Master-Titel, er wird dennoch vielfach gesondert von allen anderen Master-Abschlüssen gesehen. Die Abkürzung MBA steht für “Master of Business Administration”.

Blog 71_PictureIm Gegensatz zum konsekutiven Master, der sich als Fortsetzung eines Bachelor-Studiums versteht, ist der MBA eine nicht-konsekutive Form des Studiums. D.h. der MBA bildet nicht im Fach des absolvierten Hauptstudiums weiter, sondern vermittelt vielmehr Zusatzqualifikationen für (angehende) Führungskräfte in General-Management-Programmen oder für Spezialisten in Professional-Programmen.

MBA-Programme fokussieren sich zumeist auf „Best-Practice-Ansätze“ und sind weniger wissenschaftsorientiert (Verhältnis 50:50) als klassische Studienangebote (Verhältnis 75:25).

Interaktivität der Teilnehmer
Projektorientierte Gruppenarbeiten, intensive Expertengespräche und praxisnahe Case-Studies sind wichtige Lernmethoden, um Inhalte aus den (zumeist betriebswirtschaftlichen) Vorlesungen zu vertiefen und den Wissenshorizont zu erweitern.

Vortragende aus der Praxis
Neben bekannten Professoren aus dem universitären Bereich geben auch Praktiker mit langjähriger Erfahrung wie z.B. Manager, Rechtsanwälte, Unternehmensberater und Projektmanager ihr Wissen an die Studentinnen und Studenten weiter.

Förderung eines konstruktivistischen Weltbilds
Die konstruktivistische Herangehensweise erlaubt einen regen Austausch über die unterschiedlichen Sicht- und Lösungswege der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche je nach Studienprogramm aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt stammen und auf diese Weise zusätzlich für interessante Sicht- und Herangehensweisen sorgen.

Soziale Fähigkeiten und Fertigkeiten – Heterogene Teilnehmerstruktur mit Reife
Vielschichtiger als bei einem MBA- oder Master-Programm kommen die Leute zumeist nicht mehr zusammen. Die Teilnehmer kommen (hoffentlich) aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen, Branchen und Positionen. Der kleinste gemeinsame Nenner ist oft das Erreichen der Aufnahmebedingungen wie z.B. Vorqualifikation, Berufserfahrung, Aufnahmetests etc. Durch diese aktive Auseinandersetzung mit den Kollegen entsteht zumeist eine Akzeptanz für andere, kulturelle Zugangsweisen. Interkulturelle Aspekte werden oft in eigenen Vorlesungen vertieft.

Teilnehmer anstatt Zuhörer
Die in Studien-Programmen vermittelte Art von Lernen erfordert hohe Eigenmotivation und den Wunsch, sich aktiv einzubringen. Demotivierte Kollegen sind selten anzutreffen.

Networking
Durch die Reife der Teilnehmer und die intensive Auseinandersetzung mit den anderen entstehen Netzwerke. Eine ausgeprägte Alumni-Organisation lässt die Teilnehmer noch lange nach dem Studium von den erworbenen Kontakten profitieren.

Abschlussarbeit Master-Thesis
Im Gegensatz zur klassischen Diplomarbeit oder Dissertation liegt der Schwerpunkt einer Master-Thesis im praktischen Themenzugang. Typischerweise beschäftigt sich diese Form der Abschlussarbeit mit einer Problemstellung aus dem beruflichen Umfeld und trägt zu deren Lösung bei. Zumeist 60 – 120 Seiten stark ist eine Abschlussarbeit der angehenden Master.

Formen des Studiums
Die häufigste Form des MBA- oder Master-Studiums ist die berufsbegleitende Variante, welche in Form eines Teilzeit-Studiums absolvieren kann. Darauf folgt das Vollzeit-Studium, das zumeist für Jungakademiker ohne Berufserfahrung angeboten wird. Ein Fern- oder Onlinestudium sollte nur als letzte mögliche Alternative angesehen werden. Ein Studium ohne das Leben und Erleben einer sozialen Komponente ist nur mit Einschränkungen ein Master im Sinne des Erfinders.

Fazit
Ein MBA-Studium befasst sich mit breiten Themenfeldern und beinhaltet im Regelfall wenig Detailverliebtheit. Es erweist sich als Weiterbildung für motivierte, reife, leistungsfähige und praxisorientierte Menschen mit sozialer Ausprägung, die auf der Karriereleiter nach oben klettern möchten.

 

Text: ESA GmbH

Bild-Quelle: www.mim-compass.com

Über das Ungleichgewicht der Geschlechter in der Wirtschaft wie auch an Business Schools

Wer sich auf Unternehmens-Websites den Abschnitt „Über uns“ ansieht, wird dort oftmals Fotos von weißen Männern mit grauen Schläfen in teuren Anzügen vorfinden. Dieser Anblick kann für Frauen eine entmutigende Erfahrung sein und ist nur ein Hinweis auf das nach wie vor bestehende Ungleichgewicht der Geschlechter.

Trotz dieser männlichen Überpräsenz schließen Frauen die geschlechtsspezifischen Unterschiede –  wenn auch nur langsam. Gemäß der amerikanischen Akkreditierungsgesellschaft AACSB (Association to Advance Collegiate Schools of Business) sind vier von zehn Absolventen eines MBA -Abschlusses Frauen und zwei Drittel von ihnen berichten über eine hohe Arbeitszufriedenheit in ihrem Tätigkeitsfeld. Die Website Fairygodboss gibt dazu einen guten Einblick, denn auf ihr können Frauen ihre Meinung zum Arbeitsplatz kundtun und rund zwei Drittel von ihnen sind der Ansicht, dass Unternehmensberater sie gleich behandeln.

Dennoch gibt es große Lücken. Sechzig Prozent der von der amerikanischen Non-Profit-Organisation Peterson Institute for International Economics befragten US Unternehmen hatten keine Frauen in ihrem Team, rund die Hälfte von ihnen hatte keine weiblichen Führungskräfte in der c-Suite (Senior Executives) und eines von drei Unternehmen hatte gar keine Frauen in der höheren Führungsebene. Eine Umfrage von Mercer, einer international tätigen Unternehmensberatung, ergab, dass nach wie vor der Anteil der Frauen auf dem Weg von der „Einzelkabine“ zum „Eckbüro“ stetig abnimmt.

Blog 70_PictureMercer ermittelte zudem, dass sich unter den Führungskräften in den befragten Unternehmen ein Drittel Frauen befinden. Wirft man einen Blick auf die nächsthöhere Ebene in Richtung Geschäftsleitung, so sinkt dieser Anteil auf ein Viertel und in der obersten Etage trifft man nur mehr ein Fünftel der im Unternehmen beschäftigten Frauen an. In der Umfrage wurde jedoch auch festgestellt, dass es regionale Unterschiede gibt. So etwa prognostizierten Unternehmensberater für das Jahr 2025, dass in europäischen Unternehmen zu diesem Zeitpunkt 4 von 10 Frauen in der Führungsebene anzutreffen sind, wohingegen man in Asien kaum über 1 von 4 Frauen hinauskommen wird.

Es bleibt ein Mysterium, warm einige Unternehmen sich so standhaft weigern, Frauen in den höchsten Ebenen ihrer Organisationen zu beschäftigen. Die zuvor erwähnte Peterson-Umfrage ergab jedenfalls, dass jene Unternehmen, in denen ein Drittel der Führungspositionen von Frauen besetzt sind,  im Durchschnitt eine um 6% höheren Nettogewinnmarge haben. Solche Tatsachen sind jedoch nicht das A und O für Unternehmen, denn neben der reinen Rentabilität der Beschäftigung weiblicher Führungskräfte, können Unternehmen mit Frauen in Führungsposition auch ein guter Anreiz sein, in deren Team mitzuarbeiten.

Business Schools sind nicht frei von der Kritik an der geringen Frauenquote. Einige befassen sich nämlich noch sehr zögerlich mit der Parität der Geschlechter, aber die Fortschritte sind bemerkbar. In einem Ranking, das 2005 von The Economist erstellt wurde, betrug der Frauenanteil an den zur Ranking-Erstellung befragten Business Schools rund 30% und im Jahr 2015 konnte ein Anstieg auf 34% ermittelt werden. Nur eine School aus den weltweiten Top 100 sticht dabei heraus: Die Lancaster University Management School in Großbritannien –an ihr studieren genauso viele Frauen wie Männer.

Diese Fakten sind beschämend, schließlich überflügeln Frauen in vielen anderen tertiären Bildungskursen ihre männlichen Kollegen bereits. Dennoch bleibt die Hoffnung darauf, dass die Gleichstellung in einer zunehmenden Anzahl an Business Schools in den nächsten 10 Jahren erreicht wird. Ziel ist es, dass die Gleichstellung zur Selbstverständlichkeit wird und dass zukünftig auf Unternehmens-Websites unter dem Abschnitt „Über uns“ mindestens 1 Frau gezeigt wird.

 

 

Text- und Bild-Quelle: www.economist.com

Europas Business Schools müssen sich mehr am Allgemeinwohl ausrichten

Der 50. Jahrestag des zweijährigen MBA in Europa ist ein guter Anlass, um Bilanz zu ziehen

In den letzten Jahren haben eine Reihe von führenden europäischen Business Schools wichtige Meilensteine ​​in ihrer Geschichte gefeiert: In einigen Fällen ihren 50. Jahrestag und in anderen Fällen den 50. Jahrestag ihres Vollzeit-MBA-Programmes.

Blog 69_PictureBetrachtet man zum Beispiel die INSEAD in Frankreich, die London Business School in Großbritannien oder die IESE Business School in Spanien, so zeigt sich, dass jede von ihnen einen großen Einfluss auf ihre unmittelbaren Umgebung und die lokale Wirtschaft hatte, welche sich zum Teil erst von der durch den Zweite Weltkrieg  ausgelösten menschlichen und wirtschaftlichen Katastrophe erholen musste. Business Schools, welche in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren gegründet wurden, nahmen Schlüsselrollen beim Aufbau eines neuen und wohlhabenden Europa ein.

In den späten 1950er Jahren florierte die Wirtschaft in den USA und dank diverser wirtschaftlicher Programme wie etwa dem Marshall-Plan konnte der wirtschaftliche Wohlstand in Europa ausgebaut werden. Aber es war nicht nur die finanzielle Unterstützung, welche den europäischen Volkswirtschaften half. Auch neue Ideen im Bereich der Politik wie beispielsweise die Deregulierung, steuerliche Anreize, eine Schwerpunktsetzung auf das Management von Produktionstechniken und eine allgemein hohe Produktivität veränderten die Art und Weise, wie Geschäfte gemacht wurden.

In Europa betrachtete man das Business Management aber weiterhin als amateurhaft und war der Meinung, dass es professioneller umgesetzt werden muss. Man war sich der Notwendigkeit einer umfangreicheren Ausbildung sowie Weiterbildung bewusst und wollte mit ihr das Business Management auf einen Level bringen, der sich mit dem Level der Absolventinnen und Absolventen im Fachgebiet Rechnungswesen oder in der Gesetzgebung vergleichen lässt.

Weil ein solcher Prozess in den USA bereits im Gange in war, reisten in den späten 1950er Jahren verschiedene Gruppen von europäischen Wissenschaftlern und Geschäftsleuten in die Vereinigten Staaten, um dort die besten Praktiken der Wirtschaftsfortbildung zu erlernen. Fakultätsmitglieder aus der spanischen Business School IESE kontaktierten beispielsweise die Harvard Business School und baten die Professorinnen und Professoren ihnen dabei zu helfen, Europas erstes Zwei-Jahres-MBA-Programm zu entwickeln, welches im Jahr 1964 startete.

Seit den frühen 1960er Jahren trugen Tausende von Absolventinnen und Absolventen der europäischen Business Schools zum Wachstum Europas bei. Die Kenntnisse, Fähigkeiten und Ideen, welche sie an den Business Schools erwarben und hervorbrachten, veränderten das Wirtschaftsleben. Viele Unternehmen begannen damit, sich mit dem internationalen Wachstum zu befassen oder mit ausländischen Unternehmen zusammenzuarbeiten – ähnlich wie es die Business schon zuvor taten. Business Manager waren fest davon überzeugt, dass man auch außerhalb der nationalen Grenzen Geschäfte machen kann. Dieser internationale Ansatz war später einer der wichtigsten Merkmale der europäischen Business Schools,  welche die US Schools USA in Bezug auf ausländische Studierende sogar überholten, da über 80 Prozent ihrer Studentinnen und Studenten von außerhalb ihres Heimatlandes kamen. Schools wie zum Beispiel INSEAD zählten zu den ersten, welche den asiatischen Raum eroberten, indem sie im Jahr 2000 den ersten eigenen Campus in Singapur gründete.

Business Schools waren darüber hinaus eine treibende Kraft, wenn es um eine neue Denkweise ging:  die Einstellung „can-do“. Damals begannen Business Schools damit,  Entrepreneurship (Unternehmertum) zu lehren und das zu einer Zeit, als viele europäische Unternehmen noch stark reguliert oder öffentlich subventioniert waren. Einige Unternehmen konnten mit dem Wettbewerb und der Preisgestaltung nicht umgehen. Aber Business Schools halfen dabei, diese Herausforderung anzunehmen und zu bewältigen.

In den Entrepreneurship-Programmen lernte die nächste Generation an Führungskräften nicht nur, wie man Firmen aufbaut, sondern auch, wie man sie wettbewerbsorientiert führt. Sie wussten nach dem Studium außerdem, wie man ohne staatliche Eingriffe überlebt und durch die Gründung eines Unternehmens die Türen zu neuen Möglichkeiten öffnet. Dieser Sinneswandel unterstützte eine effiziente Weiterentwicklung im wirtschaftlichen Geschehen und förderte zudem das konstante Wachstum.

Nichtsdestotrotz hatte die betriebswirtschaftliche Ausbildung nicht immer nur positive Auswirkungen. Die Rezession in den 1970er Jahren und die „Große Rezession“ im Jahr 2008 haben Kritiker dazu geführt, Parallelen zwischen dem wachsenden Einfluss der betriebswirtschaftlichen Ausbildung und den verschiedenen Weltkrisen herzustellen. Und das nicht ganz zu Unrecht, denn längst nicht alle Ideen, die von Business Schools entwickelt wurden,  führten zu guten Ergebnissen.

Business Schools können von zentraler Bedeutung für die Wirtschaft sein – auf lokaler und globaler Ebene. Doch ihre hocheffiziente und tiefe Wirkung muss auch mit einem ethischen Blick auf die Wirtschaft und unter konstanten Berücksichtigung des Gemeinwohls betrachtet und bedacht werden. Ansonsten kann es passieren, dass die Management-Techniken, welche die Business Schools fördern, eine entmenschlichte Wirtschaft hervorbringen, welche ungebremst auf der Suche nach Gewinnen ist und deren Kurzfristigkeit zu schlechten Ergebnissen führen könnte.

Wir alle wissen, dass mit großer Macht große Verantwortung entsteht. Das gilt auch für die Rolle der Business Schools sowohl im Hinblick auf den wirtschaftlichen Wohlstand als auch auf mögliche Rezessionen. Business Schools sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und zwar für ihre unmittelbare Umgebung genauso wie für die lokale und die Weltwirtschaft.

Europa benötigt im Moment Zeit, um sich zu sortieren und sich im Bereich Wachstum und Wohlstand zu erholen. Die europäischen Business Schools sollten sich erneut als Spielmacher für die Zukunft ihrer Region beweisen. Das bedeutet jedoch auch, dass Business Schools, die sich ihrer entscheidenden Rolle bewusst sind,  Führungskräfte mit Kompetenz, Know-how, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit.

Die Inhalte aus dem Artikel entstammen einem Interview mit Franz Heukamp, dem Associate Dean der MBA-Studiengänge an der IESE Business School an der Universität von Navarra, welche derzeit den 50. Jahrestag ihres MBA-Programm feiert.

 

Text-Quelle: www.timeshighereducation.com

Bild-Quelle: www.static.wixstatic.comBlog 69_Picture