Bereit für einen MBA? Wie erfahren man sein muss, um einen MBA studieren zu können.

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Viele Studentinnen und Studenten, die ein Aufbaustudium absolvieren, fragen sich, ob sie im Anschluss daran sofort einen MBA studieren oder warten sollten, bis sie mehr Arbeitserfahrung haben. Denn wer sich mit solchen Gedanken trägt, überlegt natürlich auch, wieviel Erfahrung wohl nötig sein wird, um zum MBA-Programm der individuellen Wahl zugelassen zu werden. Die Antwort darauf hängt großteils von den persönlichen Qualifikationen ab – aber das zu Grunde liegende Konzept ist relativ einfach.

Die Kriterien, welche die meisten MBA-Programme ihren Bewerberinnen und Bewerbern vorlegen, können in den folgenden zwei grundlegenden Aussagen zusammengefasst werden. Sie sollten auf jeden Fall im Stande sein, zu sich selbst überzeugt zu sagen:

  • Ich habe ein solides und nachweisbares Niveau im Führungsbereich.
  • Ich habe einen zwingenden Grund dafür, mich gerade jetzt für einen MBA zu bewerben (zum Beispiel aufgrund von Karriereplänen, die einen MBA verlangen).

Wenn Sie der Ansicht sind, dass diese zwei Gründe auf Sie zutreffen und ausreichend begründet sind, dann haben Sie schon einmal gute Chancen für die Zulassung zu einem MBA-Studium. Nichtsdestotrotz gibt es viele weitere Faktoren, doch zumindest ist die positive Beantwortung der oben erwähnten Aussagen eine gute Basis für Ihre MBA-Studienpläne.

Das große Plus der Arbeitserfahrung

Viele MBA-Programme könnten ein paar Jahre Arbeitserfahrung verlangen. Was die Zulassungs-Statistik anbelangt, so tun sie dies auch.

Vor allem Elite-Schulen sind bekannt dafür, dass sie eine mehrjährige Arbeitserfahrung voraussetzen – meistens sogar um 1 oder 2 Jahre mehr als andere Business Schools. Die weltweit bekannte Wharton School an der University of Pennsylvania fordert zum Beispiel, dass ein Student durchschnittlich fünf Jahre Arbeitserfahrung haben muss, während sie für ein MBA-Studium an der Harvard Business School in der Regel vier Jahre Arbeitserfahrung vorweisen müssen. An den meisten Business Schools besteht die Forderung nach 3 Jahren, was etwa dem allgemeinen Standard entspricht, wobei man neben der Arbeitserfahrung auch Führungserfahrung belegen muss.

Es gibt jedoch einige ausgezeichnete Gründe, sich direkt nach einem Undergraduate Studium um ein MBA-Programm direkt zu bewerben. Das trifft besonders dann zu, wenn die persönlichen Karriereabsichten den MBA-Grad sofort erfordern. So sehen zum Beispiel Ärzte und Rechtsanwälte keine Veranlassung dazu, dass sie drei Jahre lang warten und die Bewerbung für ein MBA-Programm erst nach dem Sammeln von Berufserfahrung durchführen.

Wenn Sie sich gleich im Anschluss an ein Undergraduate Studium für ein MBA-Programm bewerben, so sollten Sie einige Dinge bedenken, die wir Ihnen nachfolgend auflisten.

1. Suchen Sie sich eine Schule, die zu Ihnen passt

Informieren Sie sich über verschiedene Schools und filtern Sie daraus jene, die am besten zu Ihnen und Ihren Studienplänen passt. Es gibt viele Schools, welche für die Zulassung zum Studium keine Arbeitserfahrung verlangen. Außerdem werden Sie bestimmt auch MBA-Programme finden, die auf ein Fachgebiet besonders spezialisiert sind wie zum Beispiel das Programm 2+2 von Harvard, die Yale Silver Scholars oder Stanford Deferred. Für diese Studienprogramme bieten die Eliteschulen spezielle Ausnahmen an, was die Zulassungskriterien betrifft.

2. Beziehen Sie Ihre Führungserfahrung aus dem Undergraduate Studium mit ein

Können Sie innerhalb Ihrer Studentenkarriere auf besonders wichtige Führungserfahrungen verweisen? War Ihr bisheriger akademischer Erfolg ein außergewöhnlicher? Wenn nichts davon zutrifft, so sollten Sie lieber noch ein paar Jahre warten und zusätzliche Erfahrungen sammeln – die Wartezeit wird sich auszahlen.

3. Können Sie die „Warum jetzt?“-Frage beantworten?

Gibt es einen Grund (außer Ihrem persönlichen Streben und Wunsch), um einen MBA zu studieren bzw. zu erwerben? Vielleicht arbeiten Sie gerade an einem Projekt oder stehen bereits in Verbindung mit einem Unternehmen, in welchem ein MBA für den nächsten Schritt auf der Karrierestufe erforderlich ist. Ohne einen Grund, der Ihre Karriereabsichten untermauert, sind Ihre Chancen zur Studienzulassung deutlich geringer – egal, welche akademische Vorbildung Sie besitzen.

4. Haben Sie „zu viel“ Erfahrung?

Es gibt eine Metrik, die den Rückschluss mit sich bringt, dass zu viel Erfahrung Ihre Zulassungschancen vermindert. Aber beachten Sie, dass diese Statistiken durch die Tatsache verdreht werden, dass viele Bewerber nicht aufgrund des Alters keine Zulassung erhalten, sondern weil es viele ältere Studienanwärter gibt, von denen eben nicht alle aufgenommen werden.

Wenn Sie ein älterer Student sind oder Ihre bisherige Erfahrung keine traditionelle war, dann nehmen Sie sich am besten Zeit und verschiedene Schools unter die Lupe. Sie werden relativ rasch herausfinden, welche Schools welche Einstellung gegenüber und Vorstellung von reiferen Kandidaten haben. Die Harvard Business School zum Beispiel tendiert eher zu jüngeren Studieninteressierten, wohingegen die Yale School of Management eher für Studentinnen und Studenten älteren Semesters offen scheint.

Abschließend lässt sich sagen, dass es relativ egal ist, über welches Erfahrungsniveau Sie verfügen. Wichtig ist vor allem, dass Sie schon Führungsqualitäten erworben und eine gute Erklärung dafür haben, warum Sie ein MBA-Studium anstreben und was Sie sich mit dessen erfolgreichem Abschluss für Ihre persönliche Karriere erhoffen. Das ist die beste Basis für eine ausgezeichnete Chance auf eine Zulassung – unabhängig von Ihrem aktuellen Karrierelevel.

 

Text-Quelle: www.topmba.com

Foto-Quelle: Pixabay