Alle Artikel von Michael Schürz

Generationen im Wandel – auch in Bezug auf die Ausbildung und Karriereziele

Die Generationen unterschieden sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur durch das Alter. Man konnte auch einen stetigen Wandel beobachten, was die individuell gesteckten Ziele betraf.

Wenn man sehr weit zurückblickt, nämlich in die 1960-er Jahre, dann lebte die damalige Generation in Bezug auf ihre berufliche Weiterbildung besonders sorgenfrei. Diese Einstellung änderte sich in den 1990-er Jahren, die sich (wirtschaftlich) als eher mager erwiesen. Die Gründe für die Änderung der Blickweise sind vielfältig und beruhen auf verschiedensten Problematiken.

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Nichtsdestotrotz hat sich die Sichtweise auf die Aus- und Fortbildung an sich kaum verändert, wie das Graduate Management Admission Council (GMAC) in einer aktuellen Umfrage herausfand, die weltweit unter Business School-Studenten durchgeführt wurde. GMAC hat den international bekannten und standardisierten GMAT-Test entwickelt und ist auch für dessen Durchführung zuständig. Ein positiver GMAT-Test gilt als wichtiges Zugangskriterium für ein weiterführendes Studium an öffentlichen und privaten Universitäten und Colleges – vor allem in den USA und Großbritannien.

Was das Generationsthema betrifft, so lässt sich feststellen, dass jene, die sich zwischen 1981 und 1998 mit ihrer Karriereplanung beschäftigten, viel mehr an der beruflichen Weiterbildung und an einer erfolgreichen Karriere interessiert waren als jene, die sich zwischen 1950 und 1960 im Berufsleben befanden. Das ist nicht unbedingt ein Generationsunterschied, sondern vielmehr eines des Alters. Jemand, der gerade die ersten Sprossen der Karriereleiter erklimmt, wird wahrscheinlich immer nervöser sein, was die berufliche Zukunft betrifft, als jemand, der sich schon seit 30 Jahren oder länger im Berufsleben befindet und in verschiedenen Positionen gearbeitet hat.

Which MBA?, ein MBA-Portal von The Economist, hat deshalb einen genaueren Blick auf die Entwicklung im Bereich des MBA-Angebotes und dabei besonders auf die zunehmende Vielfalt an Online-Studienprogrammen geworfen. Interessanterweise zeigte sich dabei, dass Studieninteressierte in einer Zeit, in der sie tagtäglich mit digitalen Medien zu tun haben, sehr vorsichtig und überlegt sind, wenn es um die Nutzung von Online-Kursen geht. Die jüngeren unter ihnen haben bei einem 1-jährigen MBA-Studium kein Problem damit, nur die Hälfte der Studienzeit als Online-Studium zu absolvieren. Die älteren wiederum wollen gerade einmal ein Viertel ihrer Studienzeit in Präsenz-Kursen ablegen.

Es gibt einen guten Grund für diesen Unterschied in der Studienplanung. Ältere Studentinnen und Studenten sind meist bereits beruflich sehr eingespannt, Ihnen fällt es oft schwerer, den Beruf mit dem Studium – und gleichzeitig mit ihrem Privatleben – zu vereinbaren. Sie bevorzugen es, durch Einsatz des Computers online zu studieren als am Präsenz-Unterricht an einer Business School  teilzunehmen.

Nichtsdestotrotz ist es für jüngere Studenten, die gewissermaßen mit dem Internet aufgewachsen sind, wichtig, dass Sie an einem Face-to-Face-Unterricht teilnehmen. Dadurch lernen Sie soziale Kompetenz und erfahren, wie es ist, soziale Netzwerke im wahren Leben zu bilden.

In Bezug auf die Studienwahl und dessen Absolvierung spielen auch finanzielle Themen eine große Rolle. Ältere Studenten erhalten von ihren Arbeitgebern eher eine finanzielle Unterstützung, Sie bezahlen die Studienkosten oftmals teilweise und manchmal sogar vollständig. Jüngere Studenten habe es da schon schwerer und müssen häufig um eine Unterstützung kämpfen – entweder beim Arbeitgeber oder seitens ihrer Familie. In vielen Fällen wird Ihnen das Studium auch nur vorfinanziert und sie müssen die Studienkosten anschließend wieder vollständig zurückbezahlen. Diese Anstrengung bedingt, dass jüngere Studenten auch mehr für ihr Studiengeld verlangen und sich im Unterricht hochqualifizierte Professoren und erfahrene Experten wünschen, die ihnen die Lehrinhalte fachkundig und umfassend beibringen. Mit einer hervorragenden Ausbildung erhoffen sie sich beste Chancen in ihrem zukünftigen Berufsleben und eine bestmögliche Vorbereitung auf das Erklimmen der persönlichen Karriereleiter.

Jüngere Studenten sind darüber hinaus lieber im Präsenz-Unterricht, weil sie mehr Zeit in direktem Kontakt mit ihren Professoren verbringen möchten und sich dadurch besser betreut fühlen. Hinzu kommt der vermehrte persönliche Austausch mit ihren Studienkolleginnen und -kollegen.

Obwohl es laut GMAC eine Unmenge an Unterschieden zwischen den Generationen gibt, so bestehen auch einige Themen, denen jede Studentin und jeder Student zustimmt. So bevorzugen beinahe alle zukünftigen Studenten, unabhängig von ihrem Jahrgang, kleinere Klassengrößen. Zusätzlich wollen sie am realen Studentenleben teilnehmen und es an der jeweiligen Fakultät selbst erleben. Viele der Studieninteressierten sind außerdem unentschlossen, ob sie sich in einem Fachgebiet spezialisieren oder eher eine Vielfalt an Fachbereichen kennenlernen und studieren sollen. Und während jüngere Studieninteressierte misstrauisch auf Snapchat schauen, fragen sich die älteren, wie ihre Kollegen wohl ohne Smartphone überlebt haben. Nichtsdestotrotz es gibt einige Dinge, welche die Generationen vereinen anstatt sie zu trennen.

 

Text-Quelle: http://www.economist.com/whichmba

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4 nützliche Tipps für Ihren MBA Bewerbungs-Essay

Wer sich dazu entschieden hat, die persönliche Karriere durch die Absolvierung eines MBA- oder Master-Studiums zu fördern, der muss die verschiedensten Vorbereitungen dafür treffen. Nach der Wahl eines entsprechenden Studienprogramms und einer School, an der dieses angeboten wird, heißt es, sich über die genauen Zulassungsvoraussetzungen zu informieren. Zur persönlichen Bewerbung gehört dabei unter anderem das Verfassen eines Essays, in dem man die Beweggründe für das geplante MBA- oder Master-Studium nennt.

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Manche Bewerberinnen und Bewerber neigen dazu, in ihrem Essay etwas zu übertreiben, weil sie sich damit bessere Chancen auf eine Zulassung erhoffen. Wir geben Ihnen nachfolgend vier Tipps, wie Sie bei den Entscheidern der Zulassung einen guten Eindruck hinterlassen und ihnen darüber hinaus zu vermitteln, welche Persönlichkeit wirklich hinter dem jeweiligen Essay steckt.

Die Wahrheit ist, dass sich Schools sehr viele Gedanken über die Richtlinien für Essays machen und wer diese missachtet, der kann dadurch bereits seine Chancen auf eine mögliche Zulassung vermindern. Sie müssen bedenken, dass die Schools pro Semester möglicherweise tausende Essays erhalten und die Zulassungsverantwortlichen deshalb ein genaues Auge darauf werfen, wer sich an die individuellen Vorgaben hält und wer nicht. Die Einhaltung der Vorgaben bezeugt für Sie die Fähigkeit, sich an diese zu halten und sie bestmöglich umzusetzen.

Nachfolgend listen wir Ihnen vier nützliche Tipps für die erfolgreiche Erstellung Ihres persönlichen Essays auf, egal ob die School die Wortanzahl auf 500 Wörter beschränkt oder Ihnen in 5.300 Zeichen die Möglichkeit bietet, sich zu präsentieren. Wie man dies am effektivsten umsetzt, das ist nämlich die Frage vieler Bewerberinnen und Bewerber. Hier sind die vier Tipps, mit denen Sie sich im vorgegebenen Umfang optimal vorstellen:

1. Schaffen Sie eine detaillierte Gliederung

Wenn Sie nur einem unserer Tipps folgen wollen, dann nutzen Sie diesen: Vermeiden Sie es, zu improvisieren! Wenn Sie keinen spezifischen Plan für Ihren Essay haben, dann kann es passieren, dass Sie viel zu ausschweifend schreiben und damit das Risiko eingehen, dass Sie ihn zum Finalisieren wieder kürzen müssen. Diese Arbeit kann sehr aufreibend sowie zeitaufwändig ausfallen und es kann sich auf die Qualität Ihres Essays negativ auswirken. Beginnen Sie daher mit einer groben Gliederung, in welcher Sie zuerst nur Stichworte sammeln. Danach werden diese so ausformuliert, dass sie jeden einzelnen Teil des Essays aussagekräftig ausfüllen.

2. Fokussieren Sie sich

Bestimmt gibt es sehr viele Dinge, die Sie in Ihrem Essay über sich schreiben wollen. Aber in einem MBA Essay muss nicht unbedingt jede Sachkenntnis, Erfahrung und Zusatzqualifikation erwähnt werden, die Sie im Laufe Ihres bisherigen Lebens gesammelt haben. Sehen Sie den Essay eher als Schnappschuss Ihres Lebens oder gewissermaßen als Dokumentationsfilm über sich selbst. Denken Sie dabei immer an die unter Punkt 1. erstellten Stichworte und versuchen Sie, diese klar definiert zu beschreiben.

3. Hüten Sie sich vor ausschweifenden Formulierungen

Selbstverständlich ist es gut, wenn man über ein umfassendes Vokabular sowie eine hohe Wortgewandtheit verfügt und damit belegen kann, dass man die Sprache (egal ob Deutsch oder Englisch) gut beherrscht. Man sollte dabei jedoch vermeiden, sich allzu wortreich auszudrücken – widerstehen Sie dem möglichen Drang, viele Worte zu verwenden und damit wenig auszusagen. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, auf blumige oder unnötige Ausdrücke zu verzichten. Dazu gehören beispielsweise „Ich denke, dass“, “der Punkt ist, dass“, „um zu“ oder „aus diesem Grund“. Vergeuden Sie außerdem keinen Platz für Überflüssigkeiten wie etwa die Schilderung Ihrer Träume und Sehnsüchte, Herausforderungen, Schwierigkeiten oder Ihrer persönlichen Grundsätze und Ziele.

4. Holen Sie eine zweite Meinung ein

Sie haben Schwierigkeiten damit, die vorgegeben Wortanzahl zu erreichen? Einer der besten Tipps für einen MBA Essay ist jener, dass es schwierig sein kann, Ihr eigenes Schreiben objektiv zu betrachten. Aus diesem Grund ist es nur allzu verständlich, dass es Probleme bereitet, jene Sätze oder Passagen in Ihrem Essay zu finden und zu entfernen, die unnötige Platzfüller sind. Wenn Sie beim Schreiben stocken oder unsicher sind, dann machen Sie am besten eine Pause und lassen Sie Ihren Essay zwischendurch einmal von einem Freund, einem Berater oder einem Experten für Essays lesen. Das hilft Ihnen sicher dabei, die Quintessenz Ihres Essays erfolgreich herauszustreichen.

 

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MBA Studenten offenbaren ihre Wunsch-Arbeitgeber in den USA

Eine aktuell durchgeführte Umfrage unter insgesamt mehr als 80.000 Wirtschaftsstudenten, die an über 366 Universitäten in den Vereinigten Staaten studieren, brachte deren individuell präferierten amerikanischen Arbeitgeber zutage.

In dieser jährlich von Universum Global durchgeführten Umfrage ging es darum, aus insgesamt 230 namhaften Unternehmen jene 5 zu nennen, bei denen die Wirtschaftsstudenten gerne arbeiten würden. Universum Global besteht bereits seit über 25 Jahren und führt jedes Jahr die unterschiedlichsten Erhebungen an Universitäten, akademischen Instituten und unter Studenten durch.

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Google bleibt an der Spitze der amerikanischen Wunsch-Arbeitgeber

Der Reiz von Google liegt jedoch nicht nur am allgemeinen Unternehmenserfolg, sondern auch an deren  globaler Vorreiterrolle und am vorausschauenden Denken, welches dieser Betrieb oftmals präsentiert. Auf den nachfolgenden Platzierungen zu wünschenswerten Arbeitgebern reihen sich weitere weltweit sehr bekannte Unternehmen ein wie etwa Walt Disney, welches den 2., und Apple, welches den 3. Platz belegte.

Den 4. Platz konnte Nike einnehmen, Goldman Sachs, ein Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen, kletterte vom 9. auf den 7. Platz hoch und das FBI vom letztjährig 15. auf den aktuell 10. Platz. Einen großen Absturz erlitt die KPMG, ein globales Netzwerk rechtlich selbständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmens- bzw. Managementberatung. Dieses Unternehmen rutschte nämlich vom 10. auf den 18. Platz.

Eine beachtenswerte Zunahme der Anziehungskraft erreichte im Bereich des Mode-Einzelhandels die Unternehmen Nordstrom und H&M, dieser Interessensanstieg wurde sogar von Forbes zitiert. H&M beispielsweise wurde vom 31. auf den 19. Platz vorgereiht. Auch das Einzelhandelsunternehmen Starbucks konnte einen großen Sprung von Platz 25 auf Platz 17 verbuchen.

Forbes bemerkte außerdem, dass die Wirtschaftsstudenten in der aktuellen Umfrage einer größeren Anzahl an Unternehmen Beachtung schenkten, die auch auf den von Universum Global erstellt Top-Unternehmens-Listen stehen. Dies scheint ein Zeichen dafür zu sein, dass das Wiederaufleben der US-Wirtschaft für die Hochschulstudenten einen größeren Anreiz darstellt, die Spitzenarbeitgeber des Landes genauer unter die Lupe zu nehmen und als potenzielle Arbeitgeber zu betrachten.

Im Vergleich – die Spitzenarbeitgeber unter den MBA-Absolventen

Die Unterschiede der Einstellung gegenüber Arbeitgebern zwischen den Studenten, die einen undergraduate und solchen, die einen postgraduate Abschluss haben, zeigt die nachfolgende Tabelle mit 20 Spitzenarbeitgebern. Sie bezieht das Umfrageergebnis von Universum Global aus dem Jahr 2014 mit ein, welches auf der Befragung von 2.500 amerikanischen MBA Studenten basiert:

Universum Global Ranking

Interessant ist dabei, dass neue Technologieunternehmen wie insbesondere Amazon bei den postgraduate Studenten mehr Resonanz finden wie bei den undergraduate Studenten. Facebook wiederum verlor 8 Plätze und fiel vom 15. Platz im Vorjahr auf den 23. Platz.

Text-Quelle: Universum

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„.mba“ – die zukünftige Domain-Endung von Business Schools?

Das Erreichen und die Aufrechterhaltung eines herausragenden Online-Rufs wird in der modernen Gesellschaft immer wichtiger. Diese Ansicht wird MBA Studentinnen und Studenten während Ihres Manager-Studiums oftmals vermittelt. Das Streben nach einem Online-Auftritt, der sich von der Masse abhebt, ist nicht nur eine strategische Wirtschaftspraxis, sondern beinahe schon eine Predigt – und das aus gutem Grund.

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Gemäß Quacquarelli Symonds, einem weltweit führenden Anbieter von Fachhochschulbildung und Berufsinformationen, besuchen zwei Drittel aller Studienbewerber die Websites von Business Schools und informieren sich dort vorab über deren Studienprogramme. Darin zeigt sich, welch wichtige Rolle das Internet im Wettbewerb der Business Schools spielt. Vor diesem Hintergrund könnte es besonders für Dekane von höchstem Interesse sein, dass die Buchstabenkombination „mba“ nach dem Punkt in der Website-URL-Adresse in naher Zukunft käuflich erworben werden kann.

Das macht die Annahme naheliegend, dass so manche Schulen bald ihren Anspruch auf eine Website-URL erheben, die beispielsweise “Name der School.mba” lautet. Auslöser der für Business Schools interessanten Kaufoption war das US Unternehmen Donuts Inc., welches sich mit der Registrierung von generischen Top Level Domains (gTLD) befasst. Die Firma hat sich dabei gegen namhafte Mitbewerber wie Google durchgesetzt und sicherte sich so die Rechte an der Domainvergabe von „.mba“, welche vor allem Business Schools und branchenverwandte Unternehmen interessieren wird. Der Preis für die Sicherung der Rechte an dieser Domain-Endung wurde nicht bekanntgegeben, Donuts Inc. wies aber daraufhin hin, dass jeder die Domainendung „.mba“ erwerben kann, der sie nutzen möchte – unabhängig von einem akademischen Hintergrund.

Der Geschäftsinhaber von Donuts Inc. glaubt, dass es ein bedeutendes Interesse an der Domain-Endung geben wird, nicht zuletzt deshalb, weil es neue Optionen für diejenigen bietet, die durch Nutzung der traditionellen Endungen “.com” oder “.edu” eine geringer werdende Anzahl an Website-Besuchern haben. Schließlich sind diese Endungen bereits seit Jahrzehnten im Domain-Handel erhältlich und haben damit ihre Exklusivität verloren. Es wird wohl nicht lange dauern, bis die Domain-Endung „.mba“ auch das Interesse von Spekulanten weckt, welche sie zu hohen Gebühren weiterverkaufen.

Ob und wie viele Business Schools sich dazu entschließen, die Domain-Endung „.mba” zu erwerben und zu nutzen, bleibt fraglich. Gibt es doch schon viele andere generische Top Level Domains, die durch ihre individuelle Spezialisierung aus der Masse hervorstechen. So etwa besitzt das britische Museum die Domain „the.british.museum“, aber die meisten Website-Besucher kommen weiterhin über die per Websuche gefundene Adresse „britishmuseum.org“.

Etablierte Bildungseinrichtungen wie die MIT, Harvard und Stanford sind nicht nur weltweit bekannte Schools mit einem ausgezeichneten akademischen Ruf. Sie setzen auch nach wie vor auf ihre Domain-Endung „.edu“ und sind gegenüber der neuen sowie noch wenig getesteten Domain-Endung „.mba“ eher skeptisch eingestellt. Das ist der Grund, warum ihre derzeitige Bereitschaft zum Umstieg als eher gering einzustufen ist. Wahrscheinlicher ist es, dass sich vor allem kleinere Institutionen an die neue Domain-Endung“.mba“ wagen oder dass MBA- und Master-Absolventen diese Endung für ihre persönlichen Websites nutzen. Nichtsdestotrotz wird es wohl eine Zunahme an Nutzern von „.mba“ geben, sobald die Domain-Endung offiziell angeboten wird. Potenzielle Kunden werden dann neben Business Schools oder Studienabsolventen sein, sondern ebenso Unternehmen, die sich mit der Analyse und dem Reporting am MBA-Sektor befassen. Obendrein gibt es hunderte Institutionen und Betriebe, welche dieselben Initialen für ihren Geschäftsbereich nutzen und damit als potenzielle Käufer in Frage kommen.

 

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Wer die Wahl hat, hat die Qual: Auf der Suche nach dem passenden MBA Programm

Bei mehr als 2‘500 MBA oder EMBA Programmen weltweit und einem sich stetig vergrößernden Angebot an Master-Studiengängen mit Spezialisierungen, ist es nicht leicht, das passende MBA-Programm für sich zu finden. Anfänglich hilft die Internetsuche und der Besuch einer MBA Messe. Die Verwirrung fängt jedoch bereits bei der Unterscheidung zwischen MBA und EMBA (Executive MBA) an und nimmt zu, wenn es um die Interpretation der internationalen Rankings und Akkreditierungen geht. Orientierungshilfe ist gefragt.

Beginnen wir bei der Unterscheidung zwischen MBA und EMBA. Historisch gesehen gab es lange Zeit nur den Begriff MBA, welcher in den USA geformt wurde. Die ersten MBA Programme in Europa wurden zunächst Vollzeit in Frankreich (INSEAD, 1960) und in Großbritannien (Univ. of Strathclyde, 1966) angeboten.

University of Strathclyde Swiss Centre_Bild Blog-Artikel 160115

Das Durchschnittsalter der Studierenden in den MBA Programmen auf dem europäischen Kontinent war in der Regel höher als in den USA und europäische MBA Studierende wiesen mehr Management- und Führungserfahrung auf. Um der beruflichen, wie auch der familiären Lebenssituation dieser Studierenden besser gerecht zu werden, führten europäische Universitäten und Business Schools sehr schnell berufsbegleitende MBA Programme ein, die sich an erfahrene Manager und Managerinnen in Führungspositionen (engl. Executives) richten. Der Executive MBA (EMBA) war geboren.

Internationale Akkreditierungen sind eine Hilfe beim Vergleich der MBA Angebote. AACSB, die US amerikanische Akkreditierungsinstitution, begann damit schon 1916 und akkreditiert Business Programme auf dem Bachelor, Master und Doktor-Level. Die Association of MBAs (AMBA) wurde 1967 von britischen MBA-Absolventen gegründet. Sie hat sich ganz der Akkreditierung von MBA-, DBA- (Doctorate in Business Administration) und MBM- (Master in Business Management) Programmen verschrieben. Die jüngste unter den internationalen Akkreditierungen ist EQUIS, welche seit 1997 von der European Foundation for Management Development (EFMD) durchgeführt wird. Sie nehmen eine Bildungseinrichtung gesamthaft unter die Lupe, d.h. es werden nicht einzelne Programme akkreditiert, sondern die ganze Universität bzw. Business School. Dabei sind im Team der Assessoren auch Professoren anderer Business Schools vertreten.

Diese internationalen Akkreditierungen erfordern von den Universitäten ein hohes Maß an Engagement, Transparenz und Willen, sich einer externen Qualitätskontrolle zu unterziehen. Für Studieninteressierte sind sie ein wertvolles Mittel des Benchmarking und der Vertrauensbildung.

Rankings im globalen Weiterbildungsmarkt sind ein häufig kontrovers diskutiertes Instrument des Vergleichs von Business Schools, deren Programme und ihrer Wertigkeit. MBA Rankings sind ein lukratives Geschäft. Durchgeführt werden sie von Wirtschaftszeitschriften, zu deren auflagenstärksten Ausgaben jeweils jene gehören, die das aktuelle MBA Ranking veröffentlichen. Die meisten Rankings sind bezüglich ihrer Kriterien sehr intransparent und geben MBA Programmen einen Vorteil, die von jüngeren Studierenden besucht werden. Warum ist das so?

Bis heute legen die Rankings ein besonderes Gewicht auf die Gehaltsentwicklung nach dem MBA Abschluss. Führungserfahrene MBA Absolventen, die bereits vor Beginn des MBA ein entsprechendes Gehalt vorweisen konnten, werden in den meisten Fällen keinen Gehaltsanstieg von 40 – 50% bald nach Abschluss des MBA erzielen, im Gegensatz zu jüngeren Absolventen, die erst am Anfang ihrer Karriere stehen.

Folglich sollte man Rankings mit einem kritischen Auge lesen und versuchen, wo möglich, die Bewertungskriterien und ihre jeweilige Gewichtung zu analysieren. Eine Business School, die in einem globalen Ranking ihres MBA Programms unter den Top 100 zu finden ist, ist eine gute Schule, die sich von den Mitbewerbern in der Regel nur gering unterscheidet.

Ist der Kreis der möglichen MBA Programme eingeschränkt, empfehlen sich der Besuch einer Informationsveranstaltung und ein Gespräch mit Absolventen. Besonders hilfreich ist es, ein bereits laufendes MBA Seminar zu besuchen. Dort erfährt man am ehesten, ob einem der Unterrichtsstil zusagt und man hat auch die Möglichkeit, mit aktuellen Studierenden zu sprechen. Sie können Fragen zur zeitlichen Belastung, Betreuung der Studierenden, Qualität der Dozierenden, etc. am besten beantworten.

Nach der Phase der Informationsbeschaffung ist der Zeitpunkt gekommen, sich nochmals über seine persönlichen Bedürfnisse und Möglichkeiten im Klaren zu werden.

Wieviel Managementerfahrung kann man bereits vorweisen? Für welchen MBA qualifiziert man sich damit? Wie groß ist das finanzielle Budget? Erhält man finanzielle Unterstützung vom Arbeitgeber? Welche Form des Unterrichts ist für die berufliche und familiäre Situation geeignet, Vollzeit oder berufsbegleitend? Wenn berufsbegleitend, ist ein Studium in Wochenblöcken oder als Wochenendunterricht leichter zu organisieren? Ist die Nähe der Schule zum Arbeits- bzw. Wohnort wichtig? Ist die Unterrichtssprache oder das Netzwerk für die beruflichen Pläne wichtig? Soll es ein MBA auf Fachhochschul- oder auf Universitätsstufe sein? Soll der MBA einen inhaltlichen Schwerpunkt haben? Ist der MBA international anerkannt?

Wenn diese Fragen beantwortet sind, bleiben meistens zwei bis drei Programme in der engeren Auswahl und an diesem Punkt sollte man seinem Bauchgefühl vertrauen. Wo fühlt man sich wohler und wo scheint man den optimalen Partner für die berufliche Weiterentwicklung gefunden zu haben?

Am Ende kommt es darauf an, einen MBA auszuwählen, der den persönlichen Bedürfnissen und Rahmenbedingungen am besten entspricht und der auch in den folgenden Jahren seine international anerkannte Qualität behält.

 

Autorin: Dr. Claudia Schmid-Schönbein, University of Strathclyde Business School, Zürich/Schweiz