Durch ihre Interdisziplinarität und ihren individuellen und von Innovation geprägten Lehr- und Forschungsanspruch ist die Universität zudem eine interessante und hochwertige Alternative zum klassischen Unterricht des Auswendiglernens, wie er an anderen Universitäten praktiziert wird. Hier werden stattdessen die Studenten mit ihren individuellen Stärken unterstützt und auch in ihren persönlichen Werten und Fähigkeiten gefördert.
Die Universität, welche sich selbst kurz „die Angewandte“ nennt, kooperiert mit zahlreichen Partnern, Künstlern und Wissenschaftlern von internationaler Relevanz und fungiert als fixer Dreh- und Wendepunkt im Kultur- und Kunstsystem Österreichs. Durch ihre Leistungen in den Bereichen der künstlerischen Forschung erreichte die Schule nationale Spitzenpositionen und internationale Beachtung. Als ihr Ziel sieht es die Universitätsleitung, bei den Studierenden kritische Reflexion im Denken und Tun zu fördern und diese Werte auch selbst anzuwenden. Statt oberflächlicher Wissensvermehrung soll das Stellen von Fragen unterstützt werden, die Studenten sollen sich ihrer künstlerischen Fähigkeiten bewusst werden und lernen, sie zum Einsatz zu bringen. Neben künstlerischen Studiengängen bietet die Universität auch wissenschaftliche Kurse an, generell zieht sich eine starke Interdisziplinarität durch die Studienprogramme der Schule. Dabei steht besonders die Individualität der Studenten im Vordergrund. Die Absolventen der Universität können durch diese fachliche und persönliche Ausbildung große Karrieresprünge machen und verlassen die Schule zudem als kritikfähige, verantwortungsvolle und interdisziplinär denkende Persönlichkeiten.
In Form des ERASMUS-Programms kann auch einige Semester lang an Partneruniversitäten innerhalb Europas studiert werden, zudem unterhält die Hochschule Kontakte zu zahlreichen nicht europäischen Partnerhochschulen in Brasilien, Japan, China, den USA, Indien sowie Neuseeland.
Die Projekte der Universität für angewandte Kunst genießen durch ihren interdisziplinären Charakter eine hohe Reputation, da sie verschiedene relevante Impulse zur gesellschaftlichen Entwicklung beitragen. Durch die transdisziplinäre Verzahnung der eigenen Kenntnisse mit den praktischen Erfahrungen verschiedener Partner vollführt sie zudem Höchstleistungen im Bereich der Innovation. Durch ihren transparenten, offen-kritischen Umgang mit verschiedensten Positionen und Betrachtungsmöglichkeiten sowie durch ihre von eigenverantwortlichen und reflexiven Werten geprägte Grundhaltung fördert die Schule zudem innovative Prozesse und ermöglicht neue Perspektiven.
Neben ihrer hohen Qualität ist die Universität auch für ihre öffentlich zugängliche Bibliothek bekannt, die als zentrale Informationseinrichtung der Schule fungiert. Inkludiert sind über 125.000 Monografien, Abonnements 400 verschiedener Zeitschriften, fast 1.000 Online-Zeitschriften sowie Spezialsammlungen und eine umfangreiche Bibliothek. Durch individuelle Beratungsangebote und Schulungen wird zudem die Kompetenz der Studenten gefördert, sich mit den angebotenen Informationen richtig zurechtzufinden und sie korrekt zu nutzen und zu verwerten.
Zur Geschichte der Universität für angewandte Kunst Wien
Die Gründung der Universität erfolgte im Jahr 1863 als k.k. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie. Hier wurden nicht nur Kunstwerke ausgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sondern auch Handwerker ausgebildet. Ab 1867 fand zudem auch theoretischer Unterricht statt: In diesem Jahr wurde die Kunstgewerbeschule des Museums eröffnet (trotzdem waren theoretischer und praktischer Unterricht noch räumlich voneinander getrennt). 1871 wurde der Neubau des Museums vollendet, in dem die Kunstgewerbeschule ihren Platz fand. Das Gebäude wurde im Renaissancestil errichtet. 1877 wurde ein weiterer Neubau der Kunstgewerbeschule eröffnet.
Im Jahr 1900 erfolgte die administrative Trennung des Museums und der Schule, ab 1909 waren beide Institutionen komplett voneinander getrennt. 1921 erfolgte die Umwandlung der Kunstgewerbeschule in eine Bundeslehranstalt. Vor dem und im Zweiten Weltkrieg durchlebte die Schule zahlreiche Umbenennungen und Umstrukturierungen, 1948 wurde sie in die Akademie für angewandte Kunst Wien umgewandelt. 1965 wurde ein weiterer Neubau eröffnet. Nachdem die Schule 1971 in Hochschule für angewandte Kunst umbenannt worden war, erfolgte 1998 eine Umwandlung zur Universität.
Heute studieren etwa 2.000 Studenten an der Schule, eine hohe Anzahl von ihnen hat einen internationalen Hintergrund. Neben mehreren Bachelor-Kursen werden vier Masterstudiengänge angeboten: Architektur, Art & Science, TransArts sowie Social Design.