Ziel der Universität ist es, neue Ideen zu fördern, zu entwickeln, zu überprüfen und umzusetzen – auch wenn die Entwicklungen (vorerst) nicht der breiten Masse entsprechen. Die fächerübergreifend und interdisziplinär ausgerichtete Lehre bietet einzigartige Chancen und Erfolge in einem innovativen Forschungsfeld, durch die starke Miteinbeziehung der Studierenden in verschiedene Ebenen des universitären Betriebs entsteht eine angenehme und konstruktive Arbeitsatmosphäre.
Die Studienprogramme der Universität Kassel zeichnen sich durch eine starke Nähe zur beruflichen Praxis des jeweiligen Themengebiets aus. Die theoretischen und fachlichen Kompetenzen der Absolventen sollen zudem insbesondere durch Soft Skills ergänzt werden, wozu zum Beispiel die Fähigkeit gehört, Probleme zu analysieren und aufzulösen. Studierende werden hier als Partner gesehen, die im Rahmen der Studienprogramme auf ihre Karriere vorbereitet werden und der Universität Kassel im Idealfall auch nach dem Abschluss ihres Bachelors oder Masters noch in produktiver Weise verbunden bleiben, z.B. in Form von Kooperations- und Forschungsprozessen. Um dieses konstruktive Klima zu gewährleisten, werden die Studenten stark in die Bereiche der Universität miteinbezogen.
Die Universität Kassel sticht insbesondere durch ihr enorm umfangreiches Studienangebot aus der deutschen Hochschullandschaft heraus und bietet so umfangreiche Möglichkeiten und Chancen. Insbesondere in den Gesellschafts-, Kultur- und Humanwissenschaften sowie in der Ausbildung von Lehrkräften hat sich die Universität einen Namen gemacht, dabei ist Umweltschutz ein wichtiger Schwerpunkt, der sich durch verschiedene Lehrgänge zieht. Auch in ihrer Struktur ist die Universität breit gefächert: Institute und Forschungsgruppen, Kollegs und verschiedene Fachbereiche unterteilen die Angebote der Einrichtung.
Ihre Tradition als Reformuniversität prägt das Leitbild der Einrichtung Universität Kassel auch heute noch: Künstlerisches und kreatives Denken und Handeln, Offenheit und interdisziplinäres Studieren werden an der Einrichtung aktiv gefördert. Auch heute sieht die Universitätsleitung die Förderung von Reformen als eine ihrer Hauptaufgaben, die Studierenden werden dazu angehalten, sich und ihre Lernprozesse selbst zu reflektieren, unkonventionelle Ideen und Innovationen finden hier einen Raum. Kooperationen mit führenden Wissenschafts- und Forschungspartnern innerhalb und außerhalb Deutschlands festigen die Position der Universität Kassel in der Hochschullandschaft, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Gleichstellung der Geschlechter und die Schaffung einer familienfreundlichen Atmosphäre sind Werte, denen sich die Schulleitung und ihre Mitarbeiter verpflichtet fühlen.
Zur Geschichte der Universität Kassel
Universitäre und hochschulische Vorgängereinrichtungen finden sich in Kassel seit dem 17. Jahrhundert. In den späten 50ern des 20. Jahrhunderts wurden Stimmen, die eine Universitätsneugründung in Kassel forderten, immer lauter, auch eine Bürgerinitiative wurde gegründet, um dieses Ziel durchzusetzen.
Im Jahre 1970 fasste der hessische Landtag schließlich den Beschluss, eine integrierte Gesamthochschule zu eröffnen. Verschiedenste Vorgängereinrichtungen wurden in das neue Konzept integriert, darunter auch die Höhere Wirtschaftsfachschule. 1971 erfolgte schließlich die Gründung der „Kasseler Gesamthochschule“ (GhK), als Campus dienen seither Räumlichkeiten des ehemaligen Industriestandorts Nord-Holland inklusive einer 1810 eröffneten Lokomotivenfabrik.
Angeboten wurden ab 1974 Diplomstudienprogramme mit einer teilweise experimentellen und stark anwendungsorientierten Ausrichtung, die verschiedenste Themengebiete abdecken – dieses Studienkonzept wurde als das „Kasseler Modell“ bekannt und bis in die späten 90er praktiziert. In den 80ern und 90ern wurde zudem der Campus neu bebaut, als die GhK im Jahre 1991 ihr 20-jähriges Jubiläum feierte, waren bereits 16.000 Studierende an der Gesamthochschule eingeschrieben. Zwei Jahre später erfolgte die Umbenennung in „Universität Gesamthochschule Kassel“.
2003 fiel auch das Kürzel „Gesamthochschule“ weg, seitdem trägt die Einrichtung den aktuellen Titel, 2004 folgte schließlich die Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem im Rahmen des Bologna-Prozesses. Im Jahre 2011 begannen weitere Umbauten am Campus, einige Neubauten sind bereits abgeschlossen. Heute sind etwa 25.000 Studierende an der Einrichtung eingeschrieben, diese werden von mehr als 5.000 Mitarbeitern ausgebildet und auch betreut.