7 Mythen über den GMAT

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Pre-MBA-Studentinnen und -Studenten gehen manchmal davon aus, dass der GMAT in seiner Form und in seinem Inhalt anderen standardisierten Tests gleicht. Und es ist auch verlockend zu glauben, was sie über den Online-GMAT gelesen haben.

In Wirklichkeit ist der GMAT ein ganz individueller Test und im Internet finden sich oftmals Fehlinformationen über den Online-GMAT. Dieser Blog-Artikel befasst sich mit einigen der häufigsten Mythen rund um den GMAT und er soll dabei helfen, weniger Zeit mit der Recherche über den GMAT zu verbringen und dafür mehr Zeit für die Vorbereitung auf ihn zu gewinnen.

Mythos 1: Der GMAT ist ein Intelligenztest

Haben Sie sich jemals gefragt, ob ein Zusammenhang zwischen dem GMAT und einem  IQ-Test besteht? Es gibt eine Korrelation, aber diese hat nichts mit der Ursache zu tun.  Eine berühmte Anekdote etwa besagt, dass es eine Korrelation zwischen der Anzahl der in einer deutschen Stadt geborenen Babys und der Größe der lokalen Storchenpopulation gibt, aber dies bedeutet nicht, dass Störche die Babys bringen. Es gibt sehr viele Variablen, die bei einem GMAT ins Spiel kommen, aber es nicht möglich, damit eine realistische Beurteilung der menschlichen Intelligenz durchzuführen.

Der GMAT ist letztlich jedoch nichts anderes als ein Test, der bestimmte Fähigkeiten feststellt und er erfordert kritisches, analytisches und logisches Denken. Zudem ist der Standard beim GMAT sehr hoch, wenn es um quantitative und verbale Fähigkeiten geht. Aber man braucht deshalb keinen „niedrigen“ IQ befürchten. Einige Forscher glauben, dass sich der persönliche IQ nach der Pubertät stabilisiert und sich dann die inhärenten intellektuellen Fähigkeiten nicht mehr ändern – doch  es gibt keine Beweise dafür, dass dieser Glaube auf den GMAT anwendbar ist. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass man den GMAT-Score mit einem effektiven Studienplan und durch kompetenten Unterricht verbessern kann. Mit anderen Worten – der GMAT-Score ist nicht vorbestimmt. Mit den richtigen Vorbereitungsunterlagen und Ressourcen, kann jeder ein zufriedenstellendes Ergebnis erreichen.

Mythos 2: Der GMAT ist ein Business-Test

Ein weiteres Missverständnis über den GMAT ist jenes, dass es sich um einen Test zu Business-Konzepten handelt, welche die MBA-Bewerberinnen und –Bewerber kennen müssen. In Wirklichkeit geht es beim GMAT darum, das Wesentliche zu vereinfachen und gleichzeitig den gesunden Menschenverstand einzusetzen – spezielles Business-Wissen ist somit nicht erforderlich. Die Planer des GMAT wollen einfach sehen, wie sehr man auf Details achtet und wie man zum Beispiel mit Rätseln und Denkaufgaben umgeht.

Man sollte sich aber nicht allzu sehr in Details verlieren und schon gar nicht der Meinung verfallen, Antworten zu liefern, die möglicherweise eine Erwartung erfüllen. Man sollte sich wie erwähnt am besten auf den gesunden Menschenverstand verlassen; weil das viel weniger verbreitet ist, als man denkt. Man sollte vielmehr auf die eigene Logik und Vernunft vertrauen, anstatt auswendig Gelerntes anzuwenden.

Mythos 3: Man muss sich auf Besonderheiten konzentrieren

Obwohl es natürlich wichtig ist, so viele Fragen wie möglich richtig zu beantworten, sollte man nie den breiteren Kontext der Prüfung vergessen. Der GMAT straft offene Fragen schwerer als falsche Antworten. Man muss sich die Zeit gut einteilen, um sicherzustellen, dass alle GMAT-Fragen und alle Test-Abschnitte beantwortet werden können. Die Zeiteinteilung ist eine eigene Strategie und man sollte keine Frage auslassen – auch wenn man diese vielleicht erraten muss.

Schwierige Fragen haben bei der Score-Vergabe zwar mehr Gewicht als einfache Fragen, aber es kostet auch viele Punkte, wenn man zu lange an einer schwierigen Frage arbeitet und dafür einfache Fragen nicht beantwortet. Das größere Ziel sollte sein, eine hohe Punktzahl zu erreichen, deshalb ist die Geschwindigkeit ebenso wichtig wie die Genauigkeit.

Mythos 4: Ein Monat reicht, um sich auf den GMAT vorzubereiten

Verzögerungen sind nie hilfreich und wer beim Vorbereiten kein beständiges Tempo einhält, der schadet sich damit nur selbst. Aus diesem Grund sollte man mindestens zwei bis drei Monate voller Konzentration aufbringen, um seinen Score auch wirklich optimieren zu können.

Der GMAT testet die individuellen Fähigkeiten und die Entwicklung von Fähigkeiten braucht Zeit. Ein Zeitfenster von einem Monat ist dafür schlicht und einfach nicht ausreichend. Test-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer mit einem Score von 700 und mehr haben dafür bis zu 200 Stunden Arbeit und vier bis sechs Monate Vorbereitung investiert. Manche finden es mühsam, so weit im Voraus zu planen, aber der GMAT ist zu wichtig, um die Zulassung an einer Business School mit weniger als der vollen Anstrengung zu gefährden.

Mythos 5: Die härtesten Fragen müssen geübt werden – alles andere kann man außer Acht lassen

Dazu soll folgendes Beispiel angeführt werden: Wer eine Zeit lang nicht trainiert hat und in Form kommen will, um einen Marathon zu laufen, der würde dieses Ziel nicht anstreben, ohne zuvor dafür trainiert zu haben. Das gleiche Konzept gilt für die Vorbereitungen zum GMAT.

Zuerst sollte man sein derzeitiges Niveau beurteilen und dann das Ziel etwas höher setzen. Eine große Punktzahl beim Scoring ergibt sich oftmals durch mehrere kleine „Gewinne“. Wirklich schwierige Fragen sind eher die Ausnahme, und es kann immer passieren, dass man einige davon falsch beantwortet, egal wie konsequent man sich darauf vorbereitet. Der beste Vorbereitungs-Ansatz ist jener, schrittweise den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, beispielsweise indem man Fragen bearbeitet, die leicht über der eigenen Leistungsschwelle liegen. Man sollte sich nicht zu intensiv mit den schweren Fragen beschäftigen, denn es kann auf Kosten der Zeit gehen, die man zum Beantworten der leichteren Fragen braucht – und diese sind beim GMAT zweifelsohne in der Mehrheit. Man sollte in jedem Fall mehr Augenmerk auf jene Bereiche legen, in denen man nicht so gut ist und versuchen, sich darin zu verbessern. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, den Schwierigkeitsgrad in einer überschaubaren Anzahl laufend zu erhöhen.

Mythos 6: Ein niedriger GMAT-Score schmerzt, wenn man bei anderen Testversuchen bereits höhere Werte erreicht hat

Top Business Schools fokussieren sich auf hohe GMAT-Scores, nicht auf durchschnittliche. Aber selbst wenn man den Test wiederholt hat und das Ergebnis niedriger ausfällt, so ist dies in der Regel kein Problem. Man darf einen niedrigen GMAT-Score nicht als endgültige Beurteilung betrachten, sondern sollte diesen als Ausgangspunkt für Verbesserungen heranziehen.

Einige Top-Business Schools könnte den Ehrgeiz Der Bewerberinne und Bewerberin Frage stellen, wenn diese den GMAT-Test nur einmal machen und es ist durchaus üblich, dass er bis zu dreimal absolviert wird. Wenn man zum Studium zugelassen wird, so wird stets die höchste Punktezahl in den Klassendurchschnitt eingerechnet, und diese Daten werden anschließend von den Schools publiziert. Man sollte den höchsten GMAT-Score als wahre Reflexion des persönlichen Talentes sehen und Tests mit einer niedrigeren Punktzahl als Schritte zu diesem Ziel.

Mythos  7: Wenn man beim GMAT eine einfache Frage findet, dann hat man die vorherige Frage falsch beantwortet

Jeder, der den GMAT schon einmal gemacht hat, weiß, dass der Schwierigkeitsgrad der verbalen und quantitativen Probleme durch die Antworten auf vorangegangenen Fragen bestimmt wird – aber darum sollte man sich während des Tests nicht kümmern. Wichtig ist, dass man sich auf die Beantwortung der aktuellen Test-Frage konzentriert und die Antworten auf frühere Fragen als irrelevant betrachtet. Man muss sich vor Augen führen, dass der GMAT ein anspruchsvoller Test ist, an dessen Ende der wahre Score-Wert steht. Der Test beinhaltet zu Forschungszwecken auch experimentelle Fragestellungen, die bis zu 25% des gesamten Fragenkataloges ausmachen. Man sollte daher nicht davon ausgehen, dass eine vorherige Frage falsch beantwortet wurde, weil die nächste einfacher ist. Darüber hinaus ist die Beurteilung einer Frage als „leicht“ und „schwer“ sehr subjektiv und variabel. Was man selbst als „leicht“ einschätzt, kann ein anderer als „schwer“ beurteilt werden.

So stressig wie der GMAT ist, man kann dabei vieles planen und somit die Angst davor reduzieren, sofern man die Vorbereitung auf den Test als Herausforderung und Inspiration sieht. Ein hoher GMAT-Score kann selbst dann noch Auswirkungen auf die Karriere haben, wenn man die Business School schon längst absolviert hat. Der GMAT misst nämlich eine Vielfalt an Fähigkeiten, die in der Geschäftswelt Relevanz haben. Er zeigt beispielsweise, wie gut man unter Zeitdruck arbeitet und wie gut man Informationen für die Problemlösung nutzt. Top Business Schools setzen auf den GMAT, weil er analytische und logische Fähigkeiten misst, doch letztlich haben genau diese Fähigkeiten eine wesentliche Bedeutung für das Leben nach der Business School.

 

 

Text-Quelle: www.topmba.com

Bild-Quellen: www.topmba.com, www.avrconsultants.org