Soziale Verantwortung fördern – die Angehörigen der Universität übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und sind der „res publica“ in Gesellschaft, Umwelt und Wissenschaft gegenüber verpflichtet.
Die Hochschule wurde in den 80ern von renommierten Lehrern gegründet, die mit den aktuellen Universitäten nicht zufrieden waren und und eine hochwertige Alternative schaffen wollten, die sich selbst in der Tradition der europäischen humanistischen Hochschulen sieht und praktische mit akademischen Inhalten bestmöglich verknüpft.
Seit ihrer Gründung befindet sich die Universität in einer Vorreiterrolle innerhalb der Lehrlandschaft Deutschlands. Seit dreißig Jahren vermittelt sie wichtige Impulse für Lehre und Forschung und fungiert dabei als Modelluniversität, die das traditionelle humanistische Bildungsverständnis fortführt, aber gleichzeitig auch auf die aktuellen Entwicklungen des Zeitgeistes und die derzeitigen Anforderungen einer wissensbasierten Gesellschaft eingeht.
Ziel ist es, Humboldts Bildungsideal konsequent fortzuführen und als unternehmerisch veranlagte Hochschule zu agieren, die Forschung und Lehre erfolgreich vereint und sich auch in Form wissenschaftlicher Dienstleistungen und praktischen Forschungsergebnissen ihrer allgemeinen gesellschaftlichen Verantwortung stellt. Theoretische, akademisch fundierte Leistungen will die Schule eng mit praxisnaher Wissensvermittlung verknüpfen, zudem sollen auch soziale und kulturelle Kompetenzbildung nicht zu kurz kommen, dabei legt die Universität besonderen Wert auf Persönlichkeitsentwicklung und der Vermittlung von gesellschaftlich relevanten Werten.
Fächerübergreifendes Lernen steht ebenfalls im Vordergrund, der Schwerpunkt liegt auf kleinen Gruppen, die stark individuell betreut werden und in denen die Studenten den Raum und die Zeit haben, ihr eigenes Potential zu erforschen und zu erweitern sowie eine eigene Haltung einzunehmen. Die Kursteilnehmer werden dazu aufgefordert, die Dinge in größeren Zusammenhängen zu sehen und sich auch über den Grenzen ihrer jeweiligen Fächer hinaus für verschiedenste Themengebiete zu interessieren.
Die Universität setzt dabei auf das Studium Fundamentale, das sich intensiv der Förderung der Allgemeinbildung und dem fächerübergreifenden Denken widmet. In diesem Rahmen finden auch außergewöhnliche Lernmethoden statt, so zum Beispiel der Besuch öffentlicher Vorträge und Konzerte sowie von Tanz- und Theateraufführungen, Ziel der Schulleitung ist es, hiermit einen eigenen Kulturraum zu schaffen.
Schon seit den dreißig Jahren ihres Bestehens setzt die UW/H auf die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Sie engagiert sich stark sozial und befindet sich in einem kontinuierlichen Austausch mit ihrer Umwelt, dazu gehört sowohl die Stadt Witten als auch diverse lokale Unternehmen wie auch internationale Organisationen. Trotzdem sie vergleichsweise noch nicht lange existiert und nur rund 1.300 Studenten betreut, hat es die Universität geschafft, zahlreiche soziale, gesellschaftlich relevante, kulturelle und unternehmerische Projekte zu veranlassen. Viele dieser Projekte werden über Drittmittel finanziert, so wurden der UW/H allein im Jahr 2010 über 40 Drittmittelanträge mit zusammengerechnet mehr als 9 Mio. Euro bewilligt.
Zur Geschichte der Universität Witten/Herdecke
Als gegen Ende der 1970er Jahre einige Hochschullehrer die Entwicklung der damaligen Universitäten als stagnierend und ihre Qualität als ernüchternd empfanden, beschlossen sie, sich zusammenzuschließen, um eine alternative, qualitativ hochwertige und nichtstaatliche Universität zu gründen. Dabei sollten besondere Schwerpunkte auf die persönliche Betreuung in Form einer geringen Studierendenanzahl sowie eine bestmögliche Fusion akademischer und beruflicher Bildung gelegt werden. 1980 nahm der Universitätsverein Witten/Herdecke e. V. als Gründungsgremium den Betrieb auf, zwei Jahre später erfolgte die staatliche Anerkennung.
1983 wurde der Studienbetrieb aufgenommen, damals noch in humanmedizinischen Kursen, ein Jahr später erfolgte die Integration von Fakultäten für Wirtschaftswissenschaften sowie Zahnheilkunde. 1987 wurde die Rechtsform geändert, sodass der Universitätsverein alle Aktivitäten auf die gemeinnützige Hochschule übertrug. Zwei Jahre darauf folgte der offizielle Abschluss der Gründungsphase.
1998 erfolgte die Eröffnung des Wittener Instituts für Familienunternehmen, 2001 wurde die Universität Witten/Herdecke mit vollem Stimmrecht in die Hochschulrektorenkonferenz Deutschlands aufgenommen, ein Jahr später folgte die offizielle Aufnahme in die Landesrektorenkonferenz. 2010 wurde das Reinhard-Mohn-Institutes für Unternehmensführung und Corporate Governance gegründet, 2010 wurde die neue universitäre Grundordnung verabschiedet. 2011 erteilte der Wissenschaftsrat der Hochschule eine siebenjährige Reakkreditierung.