So können sich Studenten günstig Geld leihen
Veröffentlicht am 18. Februar 2020Es gibt Situationen, in denen Studenten finanzielle Engpässe überbrücken müssen. Oft hilft dann nur ein Kredit von einer Bank. Damit dieser möglichst günstig ausfällt, gibt es einiges zu beachten. Gibt es für Studenten auch Alternativen zum Bankdarlehen?
Studieren ist eine Investition fürs Leben, heißt es. Doch wie das so oft mit Investitionen ist, zahlen sich diese meist erst später aus. Bis es soweit ist, kosten sie Geld. Die durchschnittlichen Lebensunterhaltskosten eines ledigen Studenten im Erststudium etwa beliefen sich im Sommersemester 2016 laut Studentenwerk auf 819 Euro. Wer kein Stipendium hat, ist deshalb oft gezwungen, jeden Cent zweimal umzudrehen, selbst mit BAföG oder Nebenjob. Für nicht alltägliche Ausgaben wie etwa die Kaution für eine Wohnung, ein neues Notebook oder einen längeren Auslandsaufenthalt sind meist keine finanziellen Reserven vorhanden. Wer dann nicht den Eltern auf der Tasche liegen will, der muss sich Geld leihen, um kurzfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken. Erste Anlaufstelle dafür ist meist eine Bank. Um einen Kredit von einem deutschen Geldinstitut zu erhalten, ist jedoch ein regelmäßiges Einkommen notwendig.
Welcher Kredit ist der Richtige?
Da Einkommen aus studentischen Nebentätigkeiten erfahrungsgemäß nicht allzu üppig ausfallen, sollte ein Kredit vorab genau kalkuliert werden, damit am Ende noch genug Geld für den studentischen Alltag übrigbleibt und das Gehalt nicht komplett für die monatliche Rate herhalten muss. Dabei helfen Kreditrechner im Internet weiter. Genau wie bei einem Studium ist auch bei der Kreditaufnahme die richtige Planung das A und O. Mit solchen Kreditrechnern können nicht nur Studenten vor Aufnahme einer Finanzierung in Erfahrung bringen,
- welchen Kreditbetrag sie sich eigentlich leisten können.
- wie hoch die monatliche Rate ausfallen darf.
- welche Laufzeit die Richtige ist.
Möchte man beispielsweise ermitteln, welche monatliche Rate man später an die Bank zurückzahlt, braucht man nur den gewünschten Kreditbetrag und den effektiven Jahreszins eingeben. Durch die Wahl der richtigen Laufzeit ergibt sich dann die Höhe der monatlichen Rate. Wählt man beispielsweise eine längere Laufzeit, fällt die monatliche Rate vergleichsweise gering aus und es bleibt noch genug Geld fürs Studentenleben. Allerdings verlängert sich dadurch auch der Zeitraum, über den Zinsen gezahlt werden müssen. Wer dagegen eine kurze Laufzeit wählt, reduziert dadurch zwar die Zinskosten, jedoch erhöht sich so auch der monatlich zu zahlende Betrag. Allerdings hat das den Vorteil, dass man schneller schuldenfrei ist. Ein Kreditrechner hilft also dabei, den Kredit auf die eigenen Wünsche maßzuschneidern.
In den meisten Fällen weiß man in etwa, wie viel Geld man sich bei einer Bank leihen möchte. Was das aber letztendlich kostet, ist zunächst unklar. Auch hier schafft ein Kreditrechner Abhilfe. Er listet automatisch die Gesamtkosten der kompletten Finanzierung auf.
Vorteil Online-Kredit
Hat man erstmal berechnet, welchen Kreditbetrag man sich für welche Laufzeit leihen möchte, muss man nun den passenden Kredit finden. Während man bei der Bank um die Ecke in den meisten Fällen genau ein Angebot erhält, kann man sich mit einem Kreditvergleich im Internet schnell und übersichtlich passende Angebote aus einer Vielzahl von Anbietern herausfiltern lassen. Online-Kredite sind in der Regel nicht nur günstiger als Ratenkredite einer Bankfiliale, sondern listen schnell und übersichtlich Zinsen und Kosten auf. Wer also noch den passenden Zins braucht, um seine Finanzierung mit einem Kreditrechner durchzukalkulieren, kann einfach den Zins eines entsprechenden Angebots aus einem Kreditvergleich dazu verwenden.Ein weiterer Vorteil eines Online-Kredits ist die Geschwindigkeit. Dank volldigitaler Kreditvergabe, bei der sich die erforderlichen Nachweise bequem hochladen lassen, Videoident-Verfahren und elektronischer Unterschrift, lassen sich solche Kredite schnell von überall aus abschließen. In den vielen Fällen ist der gewünschte Kreditbetrag schon am übernächsten Tag auf dem Konto. Langwieriges Hin- und Herschicken von Unterlagen und Kreditvertrag über den Postweg entfällt. Falls also ein Vermieter auf eine schnelle Anzahlung der Kaution besteht oder es sich bei dem Notebook um ein begrenztes Sonderangebot handelt, ist ein volldigitaler Online-Kredit oft die richtige Wahl.
Kredit ohne regelmäßiges Einkommen?
Banken in Deutschland vergeben in der Regel nur Kredite an Verbraucher, die über ein regelmäßiges Einkommen verfügen. Wer aufgrund eines vollgepackten Seminarplans oder einer stressigen Prüfungsphase gerade keinen Studentenjob hat, der muss nicht unbedingt auf eine Finanzierung verzichten. Denn mithilfe sogenannter Peer-to-Peer-Kredite können sich auch Verbraucher mit einer schlechten Bonität oder ohne regelmäßiges Einkommen Geld leihen. Möglich wird das durch private Kreditgeber, die ihr Geld an private Kreditnehmer verleihen. Allerdings fallen hier in der Regel höhere Zinsen an.
Unter Umständen kann auch ein zweiter Kreditnehmer mit einem regelmäßigen Einkommen und guter Bonität dabei helfen, einen Kredit von einer Bank zu bekommen.
Kredit zur Finanzierung des Studiums
Eine andere Möglichkeit, sich als Student Geld bei einer Bank zu leihen, besteht in speziellen Studentenkrediten. Allerdings sind diese nicht für die kurzfristige Überbrückung finanzieller Engpässe vorgesehen, sondern zur Finanzierung des Studiums. Im Unterschied zu herkömmlichen Ratenkrediten, bei denen der Kreditbetrag vollständig auf das Konto des Kreditnehmers überwiesen wird, werden Studentenkredite vom Kreditgeber in monatlichen Raten ausgezahlt, die sogenannte Auszahlungsphase. Das soll bezwecken, dass das geliehene Geld auch wirklich für den Lebensunterhalt verwendet wird und nicht zur Finanzierung der nächsten Semesterparty. Eine Ausnahme ist der Bildungskredit der KfW. Bei diesem ist eine Einmalzahlung einer Teilsumme in Höhe von bis zu 3.600 Euro möglich.
Das erhaltene Geld müssen Studenten nicht sofort zurückzahlen, sondern ähnlich wie beim BAföG erst nach Abschluss des Studiums. Dank einer Karenzphase von bis zu 23 Monaten bleibt dem Kreditnehmer noch genug Zeit, um in Lohn und Brot zu stehen, bevor die Tilgung des Studentenkredits beginnt. In dieser sogenannten Rückzahlungsphase wird der Kredit dann in monatlichen Raten an den Kreditgeber zurückgezahlt. Je nach Kreditgeber bleiben dafür bis zu 25 Jahre Zeit.
Trotz der Ähnlichkeiten zum BAföG handelt es sich bei Studentenkrediten allerdings nicht um zinslose Darlehen, auch nicht bei staatlichen Kreditgebern wie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die unter anderem auch Studentenkredite anbietet. Darüber hinaus können Studenten diese Darlehen auch bei Privatbanken beantragen, auch ohne über ein regelmäßiges Einkommen zu verfügen. Allerdings kann das geliehene Geld dann auch nicht zur Finanzierung des nächsten Bildungsurlaubes verwendet werden.
Text-Quelle: Gastautor
Bild-Quelle: PIXABAY