Zum Studium umziehen – für den Master in die erste eigene Wohnung?

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Mit dem Bologna-Prozess hat in Europa eine bis dahin beispiellose Harmonisierung im Bereich des Bildungswesens stattgefunden. Während in der Vergangenheit Studentinnen und Studenten mit dem Abschluss ihres Studiums das Diplom in den Händen hielten – und sich für eine Promotion oder den Einstieg ins Berufsleben entschieden – gehen die Uhren seit einigen Jahren anders.

Wer sich heute fürs Studium entscheidet, macht meist zuerst seinen Bachelor. Damit der Karriereturbo so richtig zündet, satteln Absolventinnen und Absolventen den Master auf oder sie entscheiden sich für ein MBA-Studium. Letzteres verbindet Management mit Wissenschaft und schafft interdisziplinäre Kompetenz.

Was auf dem Papier so schön klingt, kann in der Praxis zur Herausforderung werden. Mit dem Bologna-Prozess hat sich auch die Studienfinanzierung verändert. Der Master/MBA ist eine zweite Ausbildung – und damit beginnen die Probleme. Wer mit beiden Beinen im Berufsleben steht, kommt um ein Fernstudium nicht herum oder muss den Chef ins Boot holen. Als Präsenzstudium bleibt nur die Jobpause und der Umzug in eine andere Stadt. Schließt der Master direkt an den Bachelor an, ist es mitunter der erste Umzug und die eigene Wohnung.

Wohnung suchen – was ist zu beachten?

Das Masterstudium ist der nächste Schritt auf der Karriereleiter und bedeutet den beruflichen Aufstieg. Mehr Fachkompetenz geht – so die Hoffnung – mit einem höheren Einkommen einher. Parallel ist der Master die direkte Fahrkarte zur Promotion. Wer mit dem Bachelor promovieren will, muss mit zusätzlichen Voraussetzungen rechnen. Damit hat das Masterstudium in den letzten Jahren eine starke Gewichtung erfahren.

Master werden heute von vielen Hochschulen für diverse Studienfachrichtungen angeboten. Mit der Entscheidung für ein Vollzeitstudium (das sogenannte Präsenzstudium) entscheiden sich Bachelor-Absolventen für den schnellen Weg, der direkt und ohne Umweg zum Master führt.

Ideal ist diese Marschrichtung, um in

  • BWL
  • Physik
  • Biologie oder
  • Maschinenbau

vorwärts zu kommen. Wie die richtige Wohnung finden? Prinzipiell haben angehende Master-Studentinnen und -Studenten drei Optionen für das Dach über ihrem Kopf.

Studentenwohnheim: Unterhalten durch die Studentenwerke, bieten Wohnheime günstigen Wohnraum, meist in Uni-Nähe. Die Ausstattung variiert teils sehr stark. Sanierte Wohnheime und Neubauten entsprechen modernen Standards und bieten Gelegenheit, mit anderen Studenten in Kontakt zu treten. Allerdings sind die Zugangsvoraussetzungen zu beachten. Für ein Wohnheim in Dresden wird beispielsweise eine Wohnheimberechtigung benötigt. In anderen Fällen kann ein bereits abgeschlossenen Studium (Bachelor) disqualifizieren.

Wohngemeinschaft: WGs sind bei Studenten beliebt. Die Vorteile liegen darin, sich gemeinsam die Kosten teilen zu können – ohne das Ganze in die Dimensionen eines Wohnheims ausarten zu lassen. Zudem gelten hier keine Zugangsbeschränken, wie sie für die Studentenwohnheime typisch sind.

Eigene Wohnung: Die eigene Wohnung ist die dritte und im Regelfall teuerste Option. Hier muss der Masterstudent alle Kosten – von der Kaution bis zur Küche und dem Telefon – aus eigener Tasche finanzieren. Diese Form der Unterkunft kommt daher oft nur in Frage, wenn das nötige „Kleingeld“ vorhanden ist oder Einkommen realisiert werden. Dagegen spricht nichts, außer dass Arbeit und Master unter einen Hut gebracht werden müssen.

Masterstudium: Lebenshaltung planen

Das Dach überm Kopf ist nur ein Punkt für angehende Masterstudenten. Im Alltag wartet ein leerer Kühlschrank darauf gefüllt zu werden, die Telefonrechnung ist zu bezahlen und natürlich ist Mobilität genauso wichtig wie die Freizeit. Wer am Master arbeitet, kann die Lebenshaltung nicht komplett ausblenden. Und alles kostet natürlich Geld. Mit den richtigen Tipps kann ein Masterstudent sparen.

Softwarelizenzen nutzen: Hochschulen erhalten von Softwareentwicklern immer wieder Softwarelizenzen, die an Studenten weitergereicht werden. Hier bietet sich die Gelegenheit, günstig Software „abzugreifen“. Statt diese teuer zu bezahlen, werden Studentenversionen auf PC oder Laptop benutzt. Zusätzlich bietet die seit einigen Jahren existierende Rechtsprechung zum Verkauf gebrauchter Lizenzen die Chance, günstig an wichtige Tools heranzukommen.

Waschmaschine: Masterstudenten im Wohnheim können meist die Geräte im Waschkeller des Studentenwohnheims nutzen. Wer in eine WG oder die eigene Wohnung einzieht, muss sich darüber Gedanken machen. Mittlerweile sind Waschmaschinen auch für einen kleineren Geldbeutel erschwinglich. Zu empfehlen ist trotzdem der Blick auf die Verbrauchswerte, um die Energierechnung nicht zu stark nach oben zu treiben.

Semesterticket nutzen: Günstig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein – genau dies ist mit dem Semesterticket realisierbar. Besonders in den größeren Hochschulstandorten lassen sich damit Busse und S-Bahnen kostenlos nutzen. Ein finanzieller Vorteil, der genutzt werden sollte. Das Auto kann im Regelfall stehen bleiben, beim Sprit wird so spürbar gespart.

Rabatte nutzen: Studentenrabatte beim Bankkonto oder Handytarif sind zwei Beispiele, wie sich sparen lässt. Es zahlt sich für Masterstudenten aus, diese Möglichkeiten auszuloten, um so im Alltag den einen oder anderen Euro weniger auszugeben.

Ummeldung und Versicherungen?

Wird zum Master umgezogen, stehen zwei Punkte auf der Agenda – die Ummeldung und das Thema Versicherungen. Generell ist zu prüfen, inwiefern in den Bereichen Haftpflicht und Hausratversicherung noch Verträge der Eltern Schutz bieten oder ob MBA- oder Master-Studierende einen eigenen Versicherungsschutz brauchen. Die Anmeldung am neuen Wohnsitz ist obligatorisch und muss vorgenommen werden. Das Thema Zweitwohnsitz kann in diesem Zusammenhang zum zweischneidigen Schwert werden. Einmal steht hier die sogenannte Zweitwohnsitzsteuer zur Debatte. Auf der anderen Seite kann eine Zweitwohnung aber auch bei der Einkommensteuer nützlich sein. Details kommen auf die individuelle Situation an.

Fazit: Als Master-Studierender richtig wohnen

In Deutschland wächst die Zahl der Master-Studentinnen und -Studenten, was an den steigenden Abschlusszahlen deutlich wird. Wer sich für ein Folgestudium nach einem Bachelor interessiert, der sollte sich aber nicht nur mit fachlichen Fragen beschäftigen. Auch Master-Studierende brauchen ein Dach über dem Kopf und beim Thema Wohnen bieten sich ihnen unterschiedlichste Lösungen an, welche individuell abhängige Vor- und Nachteile haben. Man sollte stets bedenken, dass die eigene Wohnung ein teurer Kostenfaktor werden kann. Im Gegenzug bietet das persönliche studentische Zuhause jedoch ein ruhige(re)s Umfeld, in dem man sich voll auf das Studium und damit auf den nächsten Karriereschritt konzentrieren kann.

 

 

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