Der Wert eines MBA
Veröffentlicht am 15. Januar 2016Der Wert oder die Wertigkeit mancher Dinge lässt sich schwer bestimmen. Mit der steigenden Verbreitung einer Ausbildung sinkt tendenziell deren Wert, sei es Pflichtschulabschluss, Matura oder Studium. Jedem ist jedoch klar, dass Fortbildung ein kostbares Gut ist. Doch welches MBA-Programm vermittelt jene Kenntnisse und Fähigkeiten, die man für die geplante berufliche Laufbahn benötigt?
Es gibt viele Programme am Markt, die mit dem Titel „MBA“ abschließen und jährlich schätzungsweise um die 250.000 Studenten, die sich in ein solches MBA Programm immatrikulieren. Aber nicht jeder MBA Kurs erfüllt dieselben Erwartungen der Studenten und Arbeitgeber. Aus diesem Grund müssen beide – MBA Interessent und Unternehmen – den aktuellen Bildungsmarkt und dessen Elemente im Vorfeld sehr gut erforschen und kennen, um das Beste für sich herauszuholen. Der Titel MBA bringt vielfach Prämien für den Angestellten mit sich, bei manchem Arbeitgeber ist dieser Grad sogar eine Grundvoraussetzung für die Besetzung bestimmter Positionen. In vielen Branchen beträgt der durchschnittliche Unterschied des Gehaltes zwischen Angestellten mit MBA-Grad und solchen ohne MBA sogar um die 81 Prozent.
Die Zahl der MBA Programme steigt nach wie vor und damit auch deren Vielfalt. Um sich die nötige Orientierung zu verschaffen, sehen sich manche Unternehmen bei der Rekrutierung von Studentinnen und Studenten dazu gezwungen, dem Image der jeweiligen Business School am meisten Gewichtung beizumessen. Große internationale Firmen rekrutieren nur unter den „Top 20“ Business Schools, die weltweit größten Unternehmen suchen nur unter den Top 5 nach geeigneten Mitarbeitern. Doch nicht jede/r hat das Privileg und die nötigen Mittel um an weltbekannten Universitäten wie Harvard oder Stanford zu studieren. Aus diesem Grund sollte man das für sich selbst am besten geeignete und wertvollste Programm aussuchen. Wertvoll ist ein MBA Programm auf drei Ebenen: Der finanziellen, der persönlichen und der intellektuellen.
Das Graduate Management Admissions Council (GMAC) hat bereits im Jahr 2006 eine Studie durchgeführt, welche den Wert eines MBA in folgende neun Kriterien gliederte: Die Möglichkeit, sich persönlich weiterzubilden, die Entwicklung von Management Wissen und Technik-Skills, Empfehlungsschreiben und Zeugnisse, steigende Karrierechancen, Möglichkeit einer schnelleren Beförderung, Vorbereitungen für einen guten Job und Sicherheit im Job.
Die meisten der befragten Absolventinnen und Absolventen bezeichneten das Studium als sehr bedeutend und wichtig, wobei die Resultate meist von der Art des Studiums abhängig waren. Vollzeitstudenten waren sehr zufrieden mit den belegten Kursen, Teilzeit-Studenten wiederum schätzen vor allem die Netzwerk-Möglichkeiten und den gegenseitigen Austausch unter den Studierenden.
Welcher MBA der Beste ist, hängt vorwiegend von den persönlichen Umständen ab. Wenn man den Arbeitsbereich oder die Berufssparte wechseln möchte, kann ein spezialisierter MBA dafür sehr hilfreich sein. Gründet man ein eigenes Unternehmen, ist wahrscheinlich ein generell gehaltenes Programm eher von Vorteil um einen Gesamtüberblick sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Managen des Betriebes zu erhalten. In manchen Fällen ist auch ein MBA nicht das Richtige für einen persönlichen oder beruflichen Erfolg. Natürlich kann ein MBA viele Türen öffnen, er ist jedoch nicht immer der einzig richtige Weg.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Wert eines MBA weitgehend von den erwarteten und erzielten Ergebnissen jedes Einzelnen abhängt:
Für den Studenten:
„Auf welche Lerninhalte muss ich mich konzentrieren, um meine Karriere-Chancen zu verbessern?“ Nicht alle Module eines Master oder MBA-Programms sind für den Studenten gleichermaßen interessant. Manches kennt er schon und natürlich gibt es auch lästige Pflichtfächer. Auch wenn es schwer fällt: Bis zu einem gewissen Grad muss man die persönlichen Neigungen unterdrücken und sich für die profitablen anstatt für die beliebten Inhalte entscheiden.
Für den Absolventen:
„Wie kann ich das Gelernte nun in meinem Beruf am besten verwerten?“ Klarerweise strotzt der frischgebackene Absolvent nur so vor neuen Ideen. Er möchte in seinem Unternehmen bislang unbekannte Methoden einführen, Umstrukturierungen durchführen, Experimente wagen, Leitsätze aufstellen. Da dies nicht immer auf Gegenliebe stößt, wird eine seiner Hauptaufgaben darin bestehen, Widerstand zu managen und Überzeugungsarbeit zu leisten. Aber auch das hat er/sie während des Studiums gelernt.
Für das Unternehmen:
„Welcher Absolvent bringt jene Eigenschaften und Fähigkeiten mit, die ihn/sie zur richtigen Besetzung für einen bestimmten Aufgabenbereich machen?“ Da Master nicht gleich Master ist, sagt der Titel hinter dem Namen wenig aus. Die Unternehmen müssen somit die Business School, den Lehrkörper und die Module der Lehrpläne kennen, um einen Bewerber einschätzen zu können.
Für die Business School:
„Wie müssen unsere Lehrpläne und Zugangsbedingungen aussehen, damit aus unseren Studenten die fähigsten Absolventinnen und Absolventen mit den besten Aussichten auf bestimmte Jobs werden?“ Alt, aber wahr: Viele universitäre Studien entsprechen nicht den Anforderungen der Berufswelt. Das ist auch oft der Grund, warum Absolventinnen und Absolventen von Universitäten zusätzlich ein postgraduales Studium anstreben – sie wollen endlich das lernen, was von den Unternehmen gefordert wird. Business Schools sollten deshalb die Ansprüche von Unternehmen kennen und können sich durch dieses Wissen auch von anderen Fortbildungs-Anbietern hervorheben.
Text-Quelle: ESA (Education Services Agency) GmbH
Bild-Quelle: www.karrierebibel.de