Wie man sich trotz niedrigem GMAT-Score erfolgreich um eine MBA-Zulassung bewirbt
Veröffentlicht am 10. Juli 2015In den meisten Fällen ist es sehr schwierig, wenn man sich mit einem niedrigen GMAT-Score an einer School bewirbt, vor allem, wenn diese zu den Top Business Schools gehört. Diese legen nämlich großen Wert auf einen sehr guten GMAT-Score, der mindestens 650 Punkte betragen sollte. Bei Werten, die darunter liegen, wird man Ihre Bewerbungsunterlagen entweder nur kurz oder gar nicht betrachten.
Natürlich können Sie einen erneuten Anlauf zum GMAT-Test nehmen, doch ein Selbststudium ist hart. Manche versuchen es deshalb mit Unterstützung und nehmen zur Testvorbereitung Einzelunterricht – das können aber nur jene tun, die sich diesen Einzelunterricht auch leisten können. Nichtsdestotrotz besteht bei einem neuen Versuch durchaus die Möglichkeit, den GMAT-Test erfolgreich und mit einer höheren Punkteanzahl zu absolvieren.
Was man tun kann, um einen niedrigen GMAT-Score auszugleichen
Wer sich den Einzelunterreicht nicht leisten kann oder keine Zeit zum Selbststudium hat, für den gibt es trotzdem Hoffnung. Top Business Schools suchen oftmals nach speziellen Gruppen in Bezug auf Fachbereiche, Länder oder Fähigkeiten. Wer also etwas Einzigartiges anbieten und sich als hervorragender Kandidat präsentieren kann, der sollte sich auf jeden Fall trotz zu niedrigem GMAT-Score bewerben. So können Sie zum Beispiel mit Fachwissen im Bereich Design punkten oder durch eine Herkunft aus einem anderen Land wie China, den USA oder Europa. Wichtig ist, dass Sie etwas Besonderes mitbringen, etwas, dass Ihre zukünftigen Studienkollegen nicht haben und die Gruppe ergänzt. Viele Studentinnen und Studenten sind der Meinung, dass ein hoher GMAT-Score das Wichtigste für eine Bewerbung beispielsweise an der weltweit bekannten Warwick Business School ist , aber das ist nicht richtig. Natürlich ist der GMAT-Score ein Faktor, der bei der Bewertung herangezogen wird, aber es gibt viele weitere, die zur Zulassungsentscheidung herangezogen werden.
Schreiben Sie einen starken Essay
Wer sich beispielsweise an der Warwick Business School bewirbt, der muss drei Essays schreiben, welche dem Verfasser sehr viel Raum bieten, um sich detailliert und optimal zu präsentieren. Man kann darin erklären, welchen Beitrag man durch das Studium an der School leistet und warum man ein Kandidat ist, dessen Anwesenheit eine Bereicherung ist.
Im ersten Essay geht es um Ihre Karriere und welche Erfahrungen Sie bisher gemacht haben. Stellen Sie sicher, dass Sie Beispiele auswählen, bei denen Sie Probleme überwunden haben und berichten Sie ausführlich, wie Sie das schafften. Der zweite Essay soll ein Problem aus dem realen Geschäftsleben schildern und wie es gelöst werden kann. Achten Sie dabei vor allem auf die Beschreibung Ihrer Strategie zur Problemlösung und welche Denkweise Ihrerseits dahintersteckt. Dadurch sehen die Zulassungsverantwortlichen, wie viel formelle und spezielle Erfahrung Sie bereits haben. Der dritte Essay soll dazu genutzt werden, um über sich selbst – außerhalb Ihres Berufslebens – zu erzählen: Sie können darin über Ihre Hobbys, Interessen und über persönliche Erlebnisse schreiben.
Wie man zu einem MBA-Interview eingeladen wird
Drei hervorragende Essays können einen niedrigen GMAT-Score gut ausbalancieren und dabei helfen, eine Einladung für ein MBA-Interview zu bekommen. Das MBA-Interview ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung einer Zulassung zum MBA-Studium an der von Ihnen gewünschten School. Im Interview wird es den Zulassungsverantwortlichen ermöglicht, Sie nach dem Lesen Ihrer drei aussagekräftigen Essays noch besser kennen zu lernen.
Manche Business Schools geben Ihnen im Interview auch die Chance, zu erklären, warum der GMAT-Scor niedrig ausgefallen ist. In der Stellungnahme können Sie zum Beispiel anmerken, dass Sie beim GMAT-Test nicht Ihre kompletten Fähigkeiten und Ihr Fachwissen einbringen konnten. Sie können dem Gremium außerdem mitteilen, warum Sie den Test kein weiteres Mal absolviert haben – etwa aufgrund der hohen Kosten oder aufgrund von Zeitdruck. Beschreiben Sie am besten, was Sie getan haben, um den niedrigen GMAT-Score auszugleichen und wie Sie sich zusätzlich auf das MBA-Studium vorbereitet haben. Damit beweisen Sie, dass Sie andere Fähigkeiten und Zusatz-Know-how haben, welches im GMAT-Score gar nicht abgebildet ist. Darüber hinaus helfen die verschiedensten Zusatzqualifikationen und –Zertifikate dabei, Ihr Wissen und Ihre Intelligenz unter Beweis zu stellen.
Es dreht sich nicht immer alles um den GMAT-Score
Zu einem MBA-Studium gehört viel mehr als der Besuch von Lehrveranstaltungen, das Zuhören bei Vorträgen, das Aufsaugen von Informationen und der Wissensbeweis in Prüfungen. Kein Unternehmen will Roboter – Betriebe wollen kritische Denker sowie kreatives und energisches Personal, das mit Leidenschaft am Geschäftsleben teilnimmt. Sie wollen MBA-Absolventen, die neue Ideen und Theorien präsentieren, die Bestehendes in Frage stellen und darüber Diskussionen führen. Unternehmen möchten Mitarbeiter, die sich auch durch Menschenkenntnis auszeichnen und erfolgreich mit anderen interagieren können. Dabei ist es natürlich von Vorteil, wenn man während des MBA-Studiums mit Studentinnen und Studenten aus möglichst vielen anderen Nationen zu tun hatte und deren Kultur sowie Sichtweisen kennenlernen sowie Networking betreiben konnte.
Wer mit möglichst vielen dieser Qualitäten aufwarten kann, dessen Chance steigt trotz niedrigem GMAT-Score , an einem MBA-Interview teilnehmen und sich präsentieren zu dürfen. Es hängt aber zwar immer auch von der jeweiligen Business School ab an der Sie sich bewerben – doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Text-Quelle: www.topmba.com
Bild-Quelle: Pixabay